„Kinder und Jugendliche müssen vor Gewalt verherrlichenden und pornografischen Medienangeboten geschützt werden“, sagt Silva Seeler, Vorsitzende des Landtagsauschusses für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien. Deshalb komme dem Jugendmedienschutz eine wichtige politische Aufgabe zu, so die Buchholzer SPD-Politikerin.

„Meine Fraktion fordert in diesem Zusammenhang im Landtag eine zügige und intensive Debatte zum Novellierungsentwurf des Jugendmedienschutzstaatsvertrages, der seit Ende vergangenen Jahres vorliegt.“
Der Entwurf sieht die Einführung einer freiwilligen Alterskennzeichnung der Anbieter von Inhalten im Internet vor. Die Altersstufen werden aus dem geltenden Jugendschutzgesetz (0, 6, 12, 16, 18 Jahre) übernommen. Damit wird ein nutzerfreundliches Alterskennzeichnungssystem, das alle Medien einschließt, geschaffen. „Diese Alterskennzeichnung in Kombination mit Jugendschutzpro-grammen gibt den Eltern die Sicherheit, dass ihre minderjährigen Kinder nicht von jugendgefährdenden Angeboten tangiert werden“, betont Seeler.
Kritisch betrachtet die SPD-Frau die Ausweitung des Anbieterbegriffs, wie er im Entwurf auftaucht. Demnach müssten sogar Suchmaschinenanbieter für alle Seiten, auf die sie verweisen und die entwicklungsbeeinträchtigend für Kinder und Jugendliche sind, ein Jugendschutzprogramm vorschalten.
„Insgesamt muss mehr für die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen sowie von Eltern und Lehrern getan werden“, macht Seeler deutlich. Es sei notwendig, dass Eltern und Erzieher darüber aufgeklärt werden, auf welche entwicklungshemmenden Inhalte Kinder im Internet treffen können. Ferner müssen Eltern besser als bisher entscheiden können, was ihre Kinder im Netz sehen können und was nicht. „Neben der Stärkung der Medienkompetenz gerade von jungen Menschen, ist daher auch die Verbesserung und der tatsächliche Einsatz von nutzerautonomen Filtersystemen unumgänglich.“ Nur so könne der Jugendmedienschutz im Internet stark und wirksam sein.