Tobias Handtke, SPD-Landtagskandidat und Vater von drei Kindern, plädiert dafür, bereits Grundschüler zum verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet anzuleiten. Der langjährige Kreistagsabgeordnete weist in diesem Zusammenhang auf die Gefahren hin, die von diesem Medium ausgehen können: „Das Internet ist zu einem festen Bestandteil unserer Gesellschaft geworden und deshalb nicht mehr wegzudiskutieren.“

Handtke äußerte sich zu diesem wichtigen Thema auf der Diskussionsveranstaltung „Gefahr im Netz!? Chancen und Risiken im Web 2.0“ am vergangenen Dienstag (3. Juli 2012) in der Bücherei Meckelfeld, an der auch der netzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Lars Klingbeil und Rainer Hamann, Sprecher für Datenschutz und Informationsfreiheit der Bremischen Bürgerschaft, teilnahmen. Die Moderation hatte der SPD-Kreistagsabgeordnete Jens Feldhusen aus Seevetal übernommen.

Tobias Handtke betonte, wie wichtig der pädagogische Auftrag ist, Kinder schon in früher Kindheit an das Internet heranzuführen. Voraussetzung dafür ist zum einen die flächendeckende Versorgung mit dem schnellen, bezahlbaren und für alle gleichermaßen zugänglichen Internet, zum anderen aber auch die entsprechende Ausstattung der Schulen mit entsprechender Technik. In anderen Ländern sei dies bereits selbstverständlich und Lehrbücher sowie Unterrichtsmaterialien seien im Netz für alle zugänglich. Handtke verwies darauf, dass in Bezug auf die Internetaffinität zwischen Lehrpersonal einerseits sowie Schülerinnen und Schülern andererseits heute oft noch eine große Lücke klafft und gab zu bedenken: „Die nächste Generation an Lehrerinnen und Lehrern, die sich im Moment gerade an den Universitäten vorbereiten, sind zu großen Teilen Besitzer von Smartphones und Tablet-Computern und somit ganz selbstverständlich im Web 2.0 zuhause. Hier gilt es, die richtige Infrastruktur zu schaffen, damit sie ihre zukünftigen Schützlinge von Anfang an auf die Chancen und Risiken des Internets vorbereiten können.“

Lars Klingbeil ging in der Diskussionsrunde noch einen Schritt weiter, er bezeichnete das Internet als wichtigste gesellschaftliche Errungenschaft seit der industriellen Revolution. Zudem nannte er interessante Beispiele, die zeigten, wie das Netz die Arbeit heutiger Politiker beeinflusst und transparenter macht. Durch seine Aktivitäten im sozialen Netzwerk ist es ihm gelungen, junge Menschen für die politische Arbeit zu interessieren und mit ihnen in einen direkten Dialog zu treten.

Der studierte Informatiker Rainer Hamann warnte eindringlich davor, den Begriff soziales Netzwerk unberechtigt als harmlose Kontaktbörse zu verstehen. Denn dahinter verbergen sich umsatzorientierte Wirtschaftsunternehmen, deren Kapital sich aus den persönlichen Daten der Mitglieder generiert. Seiner Erfahrung nach wird dies vor allem Jugendlichen immer bewusster, die sich deshalb heute schon weitaus vorsichtiger im Web bewegen als noch vor einigen Jahren.