Die Reso-Fabrik in Winsen ist im Landkreis der Begriff für die Resozialisierung Jugendlicher. Hiervon konnte sich jetzt der örtliche SPD-Landtagskandidat Markus Beecken bei einem Besuch selbst überzeugen. Mit den Standorten in Buchholz, Neu Wulmstorf, Tostedt, Meckelfeld und Salzhausen bietet der private Verein ein hervorragendes Hilfs- und Bildungspaket für Jugendliche ohne Ausbildung an, die keinen Job und keine Perspektive haben. Hierunter fällt auch die Betreuung von straffällig gewordenen Jugendlichen im Sinne einer nachhaltigen Prävention.

Markus Beecken, der als gelernter Krankenpfleger aus dem sozialen Bereich kommt, war tief beeindruckt von dem breiten Spektrum der Jugendhilfsangebote und der sozialpolitischen Betreuung.


Jugendliche in Krisensituationen lernen, Verantwortung auch in schwierigen Lebenslagen zu tragen. Im Falle von Straftaten stehen die Themen Unrechtsbewusstsein mit Wiedergutmachung im Vordergrund. Jedem wird gezeigt, welche Selbsthilfepotentiale in ihm sind. Die Jugendsozialarbeiter sprechen junge Menschen auf der Straße an (Street Work) und arbeiten mit ihnen in sozialen Gruppen zusammen.

Die Reso-Fabrik hat zum Beispiel ein Theater, eine Fahrradwerkstatt, Paddelboote, bietet Verkehrsunterricht und die für die Selbstdisziplin wichtigen Kampfsportarten an. In speziellen Kursen wird ein Anti-Aggressivität-Training gelehrt. Zum Angebot zählen weiter die Aufgaben aus dem Pro-Aktiv-Jugendprogramm des Landes und des Kreises, das vom Europäischen Sozialfonds gefördert wird. Die Hilfsangebote stehen jedoch nicht nur Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen zur Verfügung. Angeschlossen ist des Weiteren eine Beratungsstelle für Menschen mit Migranten-Hintergrund. „Die jugend-sozial-politischen Leistungen der Reso-Fabrik und die Erfolge bei der Eingliederung von Jugendlichen, Erwachsenen und Migranten sind unschätzbar“ sagte Markus Beecken, „mit diesem Projekt hat der Landkreis einen sozialen Leuchtturm, der beispielhaft in unserer Region ist.“

Anschließend besuchte Markus Beecken die Winsener Tafel, die in den Räumen der Reso-Fabrik zweimal in der Woche den Tisch für Bedürftige deckt. Markus Beecken reihte sich in die Reihe der 20 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein und verteilte.

Lebensmittel vom Brot über Milchprodukte, Wurst bis hin zu Obst und Gemüse. Die qualitativ guten Lebensmittel werden von den örtlichen Geschäften, Supermärkten und Bäckereien gestiftet. Oft kommen auch Bürger vorbei und spenden Geld und Waren. Rund 80 Besucher kommen jedes Mal zur Tafel, darunter viele Alleinstehende, alleinerziehende Mütter und kinderreiche Familien.

Markus Beecken sprach mit zahlreichen Tafelbesuchern, die mit erstaunlicher Offenheit ihm ihre Gründe nannten, warum sie die Tafel in Anspruch nehmen. Die Lebensmittel sind eine große Hilfe für den Lebensunterhalt dieser Menschen. Die Zahl der Tafelbesucher hat zugenommen und zeigt eine steigende Tendenz. Für Markus Beecken ein Indiz dafür, dass die Zahl der Armen und in finanzielle Notlagen geratenen Menschen zunimmt. „Die Schere zwischen Arm und Reich hat sich in der Vergangenheit immer weiter geöffnet. Steigende Vermögen auf der einen Seite stehen immer mehr sozialen Schicksalen auf der anderen Seite gegenüber“, sagte Markus Beecken. „Hier hat der Staat die Pflicht, den Bedürftigen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Wir brauchen bei der Verteilung der Einkommen verstärkt eine soziale Komponente - wie es dieses Land ja früher einmal gehabt hat“, so Beecken. Zum Abschluss bedankte er sich bei den ehrenamtlichen Helfern für ihr beispielloses persönliches Engagement.