Am vergangenen Dienstag folgte Frauke Heiligenstadt, stellvertretende Vorsitzende und schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, einer Einladung von Tobias Handtke nach Seevetal. Auf einer Veranstaltung unter dem Motto „Unser Rettungsschirm ist gute Bildung – von Anfang an!“ stellte die zukünftige Kultusministerin in einer von Stephan Weil geführten Regierung ihr 5-Punkte-Programm vor. Dieses sieht den Ausbau der Krippenversorgung, Stärkung der Gesamtschulen sowie Förderung von Ganztagsschulen, neue Konzepte zum Thema Inklusion und die Unterstützung von Jugendlichen auf den Weg ins Berufsleben vor.

Auf die Frage der Finanzierung gab sich die SPD Landtagsabgeordnete zuversichtlich. Neben der „demographischen Rendite“, die bedeutet, dass Bildungsausgaben durch weniger Kinder in Zukunft nicht automatisch reduziert werden sollen, wird es Zeit, dass zum Beispiel das Betreuungsgeld ad acta gelegt wird und die finanziellen Mittel stattdessen wirklich der Bildung zu Gute kommen. „Bildung muss Priorität eins haben“, so Frauke Heiligenstadt. „Bildung darf in meinen Augen nicht von der finanziellen Situation sowie dem sozialen Status abhängen.“

Neben der Finanzierung spielte unter anderem das Thema des Erzieherberufs eine Rolle in der Diskussion. Innerhalb Europas gibt es nur in Deutschland keine akademische Ausbildung für diesen Beruf. Trotz der qualitativ-hochwertigen Arbeit genießt dieser Berufsstand in der Gesellschaft zu wenig Anerkennung. Früher galten Kindertagesstätten als Aufbewahrungsorte, heute sind es Einrichtungen mit einem Bildungsauftrag. „Es wird für die Zukunft nicht ausreichen“, so Tobias Handtke, „diese Berufsgruppe nur durch bessere Bezahlung und Ausbildung Wert zu schätzen. Es ist an der Zeit, dass auch die Gesellschaft zu schätzen weiß, was die Frauen und Männer täglich leisten.“

Frauke Heiligenstadt befürwortet eine Schulpolitik, die eine von den Eltern gewünschte Schulform unterstützt. Eine gute Schule muss vor Ort mit allen Beteiligten abgestimmt werden, eine Stärkung der regionalen Bedürfnisse ist der richtige Ansatz. Es wird mit der SPD keine neue Schulform geben, aber Frauke Heiligenstadt betont, die Gesamtschule auf Augenhöhe mit den anderen Schulformen bringen zu wollen, die nur unter schwer erfüllbaren Bedingungen zugelassen wird.

Zum anschließenden Diskussionsthema Ganztagsschule kam die Frage auf, was mit den Sportvereinen und Initiativen bei einem ganztägigen Angebot an Schulen passiere. Hier betonte die SPD-Landtagsabgeordnete ist ein Dialog zwischen Schulträgern und ansässigen Vereinen wichtig, um Synergien effektiv zu nutzen, gerade im Hinblick auf so genannte Hallenzeiten oder Fachpersonal.

„Mit Frauke Heiligenstadt steht genau die richtige Bildungsexpertin bereit, das Amt als Kultusministerin zu übernehmen. Sie spricht die wichtigen Themen an und vermittelt glaubhaft ihre Konzepte. Wir haben in diesem Land die Bildung als das wichtigste Kapital“, erklärt Landtagskandidat Tobias Handtke zum Abschluss des Tages und wünscht Frauke Heiligenstadt viel Kraft und Ausdauer für die nächsten Wochen.