12. Juni: Internationaler Tag gegen Kinderarbeit – Auch wir tragen Schuld

Sie arbeiten in der Landwirtschaft, in kleinen Werkstätten, als Arbeiter in Steinbrüchen, als Straßenverkäufer oder als Dienstmädchen: Mehr als 200 Millionen Kinder zwischen fünf und 14 Jahren werden weltweit als „Kinderarbeiter“ ausgebeutet; Millionen Kindern ist der Gang zur Schule verwehrt.

Kinderarbeit ist von Kindern zu Erwerbszwecken verrichtete Arbeit. Ein Kind wird als arbeitend bezeichnet, wenn es wirtschaftlich aktiv ist. Wirtschaftlich aktiv sind die Kinder dann, wenn sie auf regelmäßiger Basis Arbeit verrichten, für die sie entlohnt werden.
Besonders viel Kinderarbeit gibt es in Asien, im Pazifikraum und in Afrika südlich der Sahara. Die wichtigste Ursache für Kinderarbeit ist die Armut der Eltern. Da Kinder als billige Arbeitskräfte dienen, bleiben die Löhne auch niedrig – eine Spirale, die keinen Ausweg aus der Misere bietet.

2002 hat die ILO (International Labour Organization), eine 1919 gegründete Sonderorganisation der Vereinten Nationen, den Tag gegen Kinderarbeit ins Leben gerufen, um ein kritisches Bewusstsein für die weltweite Ausbeutung von Kindern zu schaffen. Der 12. Juni ist der Tag, an dem die Weltbevölkerung an die Ausbeutung der Kinder ermahnt wird.

Viele der auch von Kindern produzierten Waren landen auf den Warentischen unserer Kaufhäuser oder sind im Internet zu erwerben. Dadurch tragen wir ebenfalls zur Kinderarbeit bei. Damit wir nicht weiter schuldig am Elend der Kinder werden, müssen wir dafür Sorge tragen, dass unsere Unternehmen sich um die Produktionsbedingungen in ihren Zuliefererfirmen kümmern.

Ich trete dafür ein, dass wir eine Kennzeichnungspflicht einführen, die uns die Gewissheit gibt, dass von uns gekaufte Waren nicht von Kinderhand produziert wurden.