SPD-Bundestagskandidatin Svenja Stadler informierte sich über Hochwasserschutz an der Elbe

Nach dem Hochwasser 2002 haben sie die Deiche in der Elbmarsch ausgebessert und teilweise neu gebaut; heute sind die Deiche technisch auf dem neuesten Stand und werden der Flut trotzen. Davon ist Rolf Roth, Samtgemeindebürgermeister der Samtgemeinde Elbmarsch, nach dem Stand der derzeitigen Erkenntnisse überzeugt. Zusammen mit dem stellvertretenden Landrat Uwe Harden informierte er SPD-Bundestagskandidatin Svenja Stadler über den Stand der Vorbereitungen in Erwartung des Elbe-Hochwassers.

Svenja Stadler will wissen, wie die Menschen auf die zu erwartende Flut reagieren. „Die Menschen, die die Flut im Jahre 2002 erlebt haben, nehmen es gelassener“, sagt Rolf Roth, „Bürger, die erst wenige Jahre hier wohnen, rufen dann schon einmal besorgt an. Dann sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Samtgemeinde gefordert. Auch am Wochenende machen sie Dienst und sind von acht bis 18 Uhr im Rathaus erreichbar.“ Seinen zusätzlichen Arbeitsaufwand schätzt er auf einen halben Tag - täglich. Auch seine Mitstreiter müssen Mehrarbeit leisten. Unter der Woche gibt es jeden Tag Sitzungen beim Landkreis; an diesem Sonntag gab es eine zusätzliche, weil aus Magdeburg ein 70 Zentimeter höherer Wasserstand gemeldet wurde als erwartet. Täglich gegen 14 Uhr werden die Elbpegelstände übermittelt.

Acht Meter hoch sind die Deiche hier in Tespe, direkt gegenüber des heute still gelegten Atomkraftwerks Krümmel. Und sehr breit sind sie, so dass sie dem ungeheuren Druck eine geraume Zeit Stand halten können. Erst nach fünf bis sieben Tagen andauerndem Wasserdruck könnte eine Gefährdung eintreten, sagt Uwe Harden. Die Elbe ist hier über 350 Meter breit und lässt mehr Wasserdurchfluss zu.

Verantwortlich für die Unterhaltung der Deiche ist der Artlenburger Deichverband, ein autonomer Verband. Für den Katastrophenfall ist aber der Landkreis zuständig. Er hat Zugriff auf Bundeswehr und Feuerwehren und darf sogar Privatpersonen dienstverpflichten. Allein bei den Feuerwehren können 400 Helferinnen und Helfer sofort aktiviert werden. Dies ist auch als Vorsorgemaßnahme wegen des möglichen Hochwassers und eines potenziellen Störfalls in einer nahe gelegenen Chemiefabrik nötig; das Kernkraftwerk Krümmel gehörte bis zu seiner Abschaltung ebenfalls zu den möglichen Gefahrenstellen, seine Schutzvorrichtung von sechseinhalb Metern Höhe wurde aber selbst in 2002 nicht erreicht; derzeit wird das Kernkraftwerk nur noch heruntergekühlt.

Elbaufwärts sieht die Lage etwas kritischer aus. In Hohnstorf im Landkreis Lüneburg rechnet man derzeit mit einem Pegel von zehn Metern. Auch wenn dort Wasser über den Deich tritt, dürfte der Landkreis Harburg keinen Schaden nehmen.

Foto (v.l.): Rolf Roth, Svenja Stadler, Uwe Harden