SPD-Bundestagskandidatin Svenja Stadler besuchte den Lohof in Jesteburg

Holz ist das Metier von Karl Konrad, der mit seinem Bruder Franz 1996 als Mitgesellschafter in den Lohof einstieg und ihn seitdem als kaufmännischer Leiter führt. Hundert Hektar Wald an Eigenbestand werden heute von den sechs Vollzeitbeschäftigten forstwirtschaftlich bewirtschaftet, hinzukommen weitere dreihundert Hektar; ergänzt wird der forstwirtschaftliche Betrieb durch fünfzig Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche.

Das im Wald geerntete Holz wird überwiegend zu Kaminholz verarbeitet, Abfälle werden als sogenanntes „Hackschnitzel“ verwertet, das zum einen Teil verkauft wird und zum anderen Teil als Brennstoff in der eigenen Anlage der Beheizung von Betrieb und Wohnung dient. In einer Trocknungsanlage wird das Kaminholz in vier bis sieben Tagen gebrauchsfertig aufbereitet.

Karl Konrad schildert Svenja Stadler den langen Weg und die vielen Hürden, die der im Landschaftsschutzgebiet liegende Betrieb nehmen musste, um die heutige wirtschaftliche Überlebensfähigkeit sicherzustellen. Der frühere Milchbetrieb der Hofstelle ließ sich nicht wirtschaftlich aufrechterhalten, so Konrad. Denn Erweiterungsmöglichkeiten des Landwirtschaftsbetriebs sind aufgrund der Lage der Hofstelle nicht gegeben; bauantragliche Umnutzungen und Befreiungen sind zeit- und kostenintensiv. Neben der Forstwirtschaft hat sich der Lohof einige Nischen erarbeitet: Der ehemalige Milchbetrieb umfasst heute nur noch 50 Mutterkühe, daneben wird Fischzucht in den eigenen Teichen betrieben und werden Erdbeeren und Spargel angepflanzt.

Eine touristische Attraktivität bietet der „Märchenwanderweg“. Der Lohof stellte dabei das Gelände zur Verfügung und sorgt für die Erhaltung des Wanderwegs; mit Hilfe des „Lions“ aus Buchholz wurde der Wanderweg ermöglicht. Zurzeit lässt die Lohof GbR auf ihrem Gelände ihren denkmalgeschützten Fachwerkkornspeicher wieder herstellen, in dem dann die Besucher des Märchenwanderwegs die Broschüren über diesen Wanderweg und Wissenswertes über Jesteburg und die Lüneburger Heide erwerben können.

Zum Areal des Lohof gehört seit 2012 der im Flora-Fauna-Habitat gelegene „Ruheforst“. Anlagen dieser Art gibt es weit von hier in Bispingen und Stade. Anders als bei den von Kommunen angelegten Begräbnisstätten dieser Art, bei denen eine Liegezeit von 20 bis 30 Jahren üblich ist, ist die Liegezeit bis auf das Jahr 2109 ausgelegt.

Wer sich über den Lohof informieren möchte, kann unter www.lohof.de mehr erfahren.