Die Stadthalle ist seit vielen Jahren ein Streitthema in Winsen. Sie ist in die Jahre gekommen und sowohl von der technischen Ausstattung als auch vom Ambiente her nicht mehr zeitgemäß. Ebenso häufig wird der Standort kritisiert. Deshalb wollen wir in diesem Jahr den Planungsprozess für eine neue Halle, ein Winsener Congress Centrum, anstoßen.

Neben den zuvor genannten Kritikpunkten geben wir als Stadt auch regelmäßig hohe Beträge in die am dringendsten notwendigen Erneuerungsmaßnahmen. Diese sind aber immer nur ein Tropfen auf den heißen Stein und verändern nichts an der Gesamtsituation.

Ziel des Rats muss es sein, eine neue Stadthalle – ein Winsener Congress Centrum (WCC) - für die Stadt auf den Weg zu bringen. Die Bleiche ist dafür ein hervorragender Standort: Dort kann ein neuer Treffpunkt im Herzen der Stadt entstehen. Das WCC muss mehrere Komponenten enthalten: einen Kongresssaal für große Tagungen, Seminare, kulturelle Großveranstaltungen und Musikevents sowie große Familienfeiern. Ebenso aber auch Tagungsräume, ein Hotel mit Restaurant sowie Angebote für die Freizeitgestaltung wie Kegelbahnen, Bowling oder eine Szenekneipe.

Mit diesem Ziel schaffen wir nicht nur einen zentralen Veranstaltungsort für die Winsener Kulturszene, wo Veranstaltungen durchgeführt werden können, die für den Marstall zu groß sind, sondern positionieren die Kreisstadt Winsen als Mittelpunkt der Kultur in der südlichen Metropolregion. Aber auch den Tourismus kurbeln wir an: Denn die Zahl der Betten ist in unserer Stadt seit Jahren bei Weitem nicht ausreichend und wird durch den Wegfall des Storchennestes noch weiter verstärkt.

Um das Ziel eines WCC zu verwirklichen, sind mit dem Haushalt 2017 erste Meilensteine zu setzen.

Deshalb beantragt die SPD-Fraktion für den Ausschuss für Wirtschaft, Finanzen, Beteiligungen und Personal (02.02.2017), den Verwaltungsausschuss (09.02.2017) sowie den Stadtrat (16.02.2017):

  1. Die Stadt Winsen kann so ein Projekt nicht selber stemmen. Der städtische Wirtschaftsförderer eruiert deshalb potenzielle Investoren und führt mit diesen Sondierungsgespräche mit dem Ziel, das Projekt WCC in Winsen umzusetzen. Über das Ergebnis dieser Gespräche sowie Fortschritte zum Projekt wird der Ausschuss einmal im Quartal im Rahmen einer Fachausschusssitzung informiert.
  2. Die Verwaltung erarbeitet eine „to do“ Liste, aus der die notwendigen Rahmenbedingungen für das Projekt abgeleitet und geschaffen werden. Ziel: Hat der Wirtschaftsförderer einen potenziellen Investor gefunden, können wir gezielt und umgehend die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Die Liste wird dem Fachausschuss zu Beginn des 4. Quartals 2017 zur Diskussion vorgelegt. Darin enthalten ist auch ein Kostenansatz für die Beseitigung der Altlasten im Boden der Bleiche sowie Möglichkeiten zur Fördermittelgenerierung, um diese Kosten aufzufangen.

Das Projekt WCC ist mittelfristig angelegt. Bis zu seiner Realisierung müssen wir den Organisatoren, Vereinen und Verbänden die Stadthalle in einem nutzbaren Zustand bereitstellen.

  1. Dazu erstellt die Verwaltung ein Konzept, aus dem ersichtlich ist, welche Maßnahmen in den nächsten 5 Jahren zwingend durchzuführen sind. Ebenso wird dem Fachausschuss im 2. Quartal eine Übersicht vorgelegt, welche Maßnahmen in den vergangenen 10 Jahren durchgeführt wurden und welche Kosten diese Maßnahmen jeweils verursacht haben.
  2. Um die Punkte 1-3 ggf. mit externer Unterstützung durchführen zu können (Konzepterstellung, Beratung etc.) werden in den Haushalt 2017 25.000 € eingestellt. Diese werden bei Bedarf abgerufen.