Ein von der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag im Dezember des vergangenen Jahres eingereichter Antrag berücksichtige alle wichtigen Aspekte im Streit um die Grundwasserförderung der Hamburger Wasserwerke (HWW) in der Nordheide. Das betonte jetzt Gerhard Schierhorn, Sprecher der Interessengemeinschaft Grundwasserschutz Nordheide (IGN), bei einem Treffen der IGN mit SPD-Fraktionschef Wolfgang Jüttner und weiteren SPD-Vertretern aus der Region. Zu dem Gespräch in Hanstedt eingeladen hatten

Dass der von der SPD im Landtag eingebrachte Antrag mittlerweile quer durch alle Parteien auf kommunaler Ebene nachgebetet würde, sei erfreulich und begrüßenswert, so Schierhorn: „Besonderen Wert legen wir, so wie es auch der SPD-Antrag tut, auf eine umweltverträgliche Lösung.“ Ganz offenbar habe man einen sehr guten Antrag formuliert, betonte Wolfgang Jüttner, der das ganze Thema – auch aus seiner Zeit als Umweltminister in Niedersachsen – in keiner sehr angenehmen Erinnerung hat. „Die Hamburger Wasserwerke betrachten die Förderung hier in der Nordheide immer schon als eine Selbstverständlichkeit“, sagte Jüttner. „Was wir nun aber wollen, ist eine Verhandlung auf Augenhöhe, bei der alle Interessen gewahrt bleiben – die ökologischen wie die betriebswirtschaftlichen.“
Hamburg wirtschafte seit vielen Jahren sehr gut mit dem Wasserwerk Nordheide, machte Gerhard Schierhorn deutlich. „Und es ist deshalb auch nicht einzusehen“, so Jüttner, „warum diese Region nicht an der Besserstellung teilhaben sollte.“ Auch darüber müsse man reden.
Die IGN-Vertreter stellten ihr Interesse an einem einvernehmlichen, parteiübergreifenden Auftreten heraus. Der SPD-Antrag habe eine prima Vorarbeit geleistet. Wolfgang Jüttner versprach denn auch das Thema, gemeinsam mit den anderen Parteien zu bearbeiten. „Unser Antrag wird sicherlich nicht so einfach von der Landesregierung übernommen, aber ich denke, dass man sich daran wird orientieren können.“
Auf der alten Schiene kann und darf dieses Thema nicht weiter laufen, machte der SPD-Fraktionsvorsitzende klar. „Das Land muss in dieser Sache seinen Einfluss geltend machen und eine länderübergreifende Regelung finden. Als Grundlage sollte ein Verwaltungsabkommen zwischen Hamburg und Niedersachsen dienen.“
Andrea Schröder-Ehlers und Silva Seeler verwiesen abschließend die IGN-Vertreter auf eine Anhörung zum Thema im Niedersächsischen Umweltausschuss am 19. April und luden diese dazu herzlich ein.