Wie würde sich eine Mehrförderung von Heide-Grundwasser vor Ort auswirken? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Wanderung entlang der Aue am vergangenen Samstag. Eingeladen hatte die SPD Hanstedt zu einer Begehung der Aue in Marxen und Nindorf; neben Vertretern des Naturschutzbundes (NABU) – dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden Ulli Bonert sowie den Hanstedter NABU-Vertretern Harald Dohse und Renate Prior – hatten sich zahlreiche Naturfreunde eingefunden.

Im Hotel „Zum Lindenhof“ in Marxen eröffnete Professor Dr. Jens-Rainer Ahrens, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, die Veranstaltung mit Informationen zum derzeitigen Stand des Antrags der Hamburger Wasserwerke nach Erhöhung der Förderung auf 16,6 Mio. Kubikmeter Heidewasser. Einer Genehmigung der Wasserlieferung für wiederum 30 Jahre erteilte Ahrens eine klare Absage; Prüfungen des Bedarfs sowie der Auswirkungen in der Heide in kürzeren Abständen seien erforderlich. Auch setzte er sich mit dem von der Hamburger Wasserwerke in Auftrag gegebenen Gutachten kritisch auseinander; die Förderung des Wassers in den Tiefbrunnen habe nachgewiesenermaßen auch Auswirkungen auf das bodennahe Grundwasser.
Ulli Bohnert wies darauf hin, dass eine Gesamtbetrachtung des Wasserhaushalts notwendig sei; gerade bei Trockenheit erweise sich die Problematik des Wasserabzugs, weshalb eine Durchschnittsermittlung nicht aussagefähig sei. So müssten auch in Hamburg Einsparungen geprüft werden ebenso die Möglichkeit, für Gewerbebedarf Brauchwasser aus der Elbe zu entnehmen.
Harald Dohse belegte eindrucksvoll anhand einer älteren Verlaufskarte der Aue, wie die natürlichen Mäander durch Begradigungen verschwanden; gerade die Mäander seien wichtig für die Fließgeschwindigkeit des Wassers und damit auch für seine Rückhaltung und Stauung im Gebiet.
Vor Ort machte Ahrens deutlich, wie Flora und Fauna von der Wasserspeisung profitieren und von ihr abhängig sind. Über 30 Zuläufe gäbe es zur Aue – alle mit einer Vielfalt an Wassertierarten und Pflanzen, die nicht selten schon rar sind. „Vielfalt statt Einfalt“ – das ist der Appell, den Ahrens aussandte; die Menschen müssten dafür sensibilisiert werden, welche Folgen Veränderungen in der Natur hätten. Der Landkreis hat ein eigenes Gutachten in Auftrag gegeben, dessen Ergebnis noch aussteht. Wenn es vorliege, müsse man wiederum sehr wachsam sein, um die Ergebnisse entsprechend in politische Handlungen umzusetzen.
Am Ende der Begehung erwartete die Teilnehmer ein Picknick, das die SPD-Ortsvereinsvorsitzende, Traute Müller, vorbereitet hatte.