Obwohl sie sich mit der CDU-Fraktion im Kreistag des Landkreises Harburg fraktionsübergreifend mit SPD, Grünen und Freien Wählern dafür ausgesprochen hatten, dem Betreiber des AKW Krümmel dauerhaft die Betriebserlaubnis zu entziehen, sind die örtlichen CDU-Landtagsabgeordneten Norbert Böhlke (Meckelfeld), Heiner Schönecke (Elsdorf) und Andre Wiese (Winsen) im Niedersächsischen Landtag schmählich eingeknickt.

In namentlicher Abstimmung haben die drei gegen den gemeinsamen Beschluss (Drs.16/2576) von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Linken gestimmt, der wortgleich den Text der Resolution aus dem Kreistag übernommen hatte. Stattdessen haben sie nur für einen weichgespülten Beschluss mit der Bitte um Prüfung der Zuverlässigkeit durch die schleswig-holsteinische Landesregierung votiert (Drs. 16/2543).

„Der Kreistag-Beschluss sollte in einen Antrag des Landtages übernommen werden, weil er den Konsens der Menschen in der Umgebung des AKW Krümmel darstellt“, stellt Brigitte Somfleth, Mitglied im Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz, enttäuscht fest. „Trotz engagierter Diskussion im Fachausschuss und Plenum hatten es Böhlke, Schönecke und Wiese nicht im Kreuz zu ihrer Entscheidung im Harburger Kreistag zu stehen und haben mit ihren unbelehrbaren Kollegen gestimmt. Sie fallen damit den Menschen in der Region und ihren Fraktionskollegen im Kreistag in den Rücken und lassen sie im Regen stehen.“
Dabei stehen im Antrag noch nicht einmal die Sicherheitsfragen des Reaktortyps im Vordergrund, sondern nur die Fragen zur Zuverlässigkeit des Betreibers.