Es war von Anfang an ein politischer Missgriff, die beliebte Jugendfreizeitstätte Uhlenbusch in Hanstedt im Dezember 2004 einfach durch Kreistagsbeschluss dicht zu machen.

Kaltschnäuzig hatte die Mehrheitsgruppe im Kreistag schon die Schließung des beliebten kleineren Freizeitheimes in Weihe betrieben. Kritiker waren vertröstet worden mit dem Hinweis, es gäbe ja noch den großen Uhlenbusch mit seinen vielfältigen Möglichkeiten.

In der Tat war der Uhlenbusch für Jugendfreizeiten und Seminarveranstaltungen geradezu ideal. Selbst das große Sommerzeltlager der Jugendfeuerwehr des Landkreises hatte auf dem weiträumigen Wald- und Wiesengelände reichlich Platz. Aber dann schnappte die Falle zu.
Im Kreishaushalt von rund 250 Mio. Euro waren die etwas über 350.000 Euro für den Uhlenbusch angeblich nicht mehr darstellbar. Trotz heftigen Protestes der Kreistagsminderheit und von vielen Praktikern aus der Jugendarbeit boxte die Mehrheit die Schließung durch.

Und was passierte dann? Gebäudetechnik und Mobiliar wurden ausgeschlachtet. Der Kreis hat über Jahre hinweg vergeblich Käufer gesucht, und nur ein Teil des Waldes fand im VNP einen dankbaren Abnehmer. Es meldeten sich immer mal wieder Interessenten. Für die Anlage und Gebäude – aber es blieb der Eindruck, die wollten das Objekt wohl geschenkt bekommen. Und über die Zeit rotten nun die Gebäude vor sich hin. Politik für Jugendliche und Kinder sollte eigentlich ein Zentrum der Kreispolitik bilden. Die vergammelnden Gebäude bezeugen das traurige Gegenteil.

Und nun kommen immer wieder „Projektentwickler“ und „Investoren“, malen in leuchtenden Farben tolle Projekte an die Wand. Die begeisterten Gemeinderäte verwenden viel Arbeit und Zeit auf die Prüfung. Aber wenn es dann konkret werden soll und es ums Geld geht, sieht alles anders aus.

Mal ehrlich: Wer braucht ein Vier- oder Fünf – Sterne – Hotel mitten im Wald? Reiten ginge ja, aber dafür haben wir im Kreis bereits gute Angebote. Wellness und Sport? Wandern?
Mit Glück haben wir in diesem Jahr zwei Monate schönen Sommer gehabt, aber der Rest des Jahres ist eben so wie in unseren norddeutschen Bereichen üblich. Statt Wolkenkuckuksheime oder durchschaubaren Versuchen, im Außenbereich lukrativ Bauland zu ergattern, brauchen wir realistische Lösungen.

Ich persönlich trauere immer noch der schönen Jugendfreizeitstätte hinterher. Ob da nicht ein neuer Anfang möglich wäre?