Auf der Informationsveranstaltung in Nenndorf gab es für die interessierten Eltern viele Informationen. Ob diese allerdings eine Entscheidung für die eine oder andere Schulform erleichtert haben, war nicht erkennbar.

Die Schulleiterinnen und Schulleiter Ranga Hoffmann von der Grundschule Nenndorf, Astrid Dageförde von der Haupt- und Realschule Rosengarten und Stefan Weinreich vom Gymnasium Hittfeld haben gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Silva Seeler ihre Standpunkte zur aktuellen Schulentwicklung dargestellt.
Besonderes Interesse fand das neue System der Oberschule, das bereits ab dem nächsten Schuljahr an der HRS Rosengarten ab Klasse 5 eingeführt werden soll. Der Antrag an den Landkreis Harburg ist gestellt. Die Schule möchte einen einzügigen
gymnasialen Zweig und die kombinierten Haupt- und Realschule anbieten. Der Unterricht zwischen den beiden Schulformen soll differenziert angeboten werden. Das bedeutet, dass die gymnasiale Klasse getrennt von den anderen Schülerinnen und Schülern unterrichtet wird. Der Hauptgrund für die Entscheidung zur Oberschule ist ganz klar die Standortsicherung der weiterführenden Schule in der Gemeinde.
Aber auch die Erleichterung der Übergänge in die höhere Schulform ist ein Grund für die Oberschule. Jedes Kind soll individuelle Förderung erhalten und kann bei unterschiedlichen Interessen seine Stärken herausarbeiten. Zukünftig sollen auch die Unterrichtszeiten verändert werden. Es ist kein Naturgesetz, das eine Stunde 45
Minuten lang sein soll.
Die zukünftige Oberschule wird eine teilgebundene Ganztagsschule. Das bedeutet mindestens zwei verpflichtende ganze Tage an der Schule zu sein. Für alle wird es gemeinsame Projekte geben. Das Konzept bietet noch viel mehr und es soll laufend überarbeitet werden.
Die Vorzüge des klassischen Gymnasiums wurden von Herrn Weinreich erläutert. Er machte auf das vielfältige Angebot aufmerksam und ließ erkennen, dass er Kindern der Gymnasialstufe von der Oberschule nur Chancen zum Abitur an den Fachgymnasien einräumt. Er glaubt, dass die zweijährige Oberstufe bis zum Abitur auf seinem Gymnasium zu schwer werden könnte. An den Fachgymnasien gibt es dafür drei Jahre Zeit.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die anwesenden Eltern eine Integrierte Gesamtschule (IGS) für ihre Kinder befürworten. Silva Seeler berichtet dazu aus den aktuellen Beratungen im Landtag. Die Hürden für die Einrichtung einer IGS bleiben hoch, so dass an kleineren Schulstandorten keine Gesamtschule entstehen wird. Sie beklagte, dass die Oberschulen als neue Schulform eine schlechte Kompromisslösung der Regierungsfraktionen ist und dass diese Schulform in der nächsten Zeit eindeutig bevorzugt ausgestattet wird. Darin sieht Frau Dageförde allerdings für ihre Schule eine Chance, da es auf anderem Wege keine zusätzlichen Mittel für die Schulen gibt. Sie appellierte an die Eltern, dass sie den aktuellen Fragebogen des Landkreises zu Gunsten der Oberschule ausfüllen sollten, damit eine Genehmigung realistisch wird und damit der Weg für eine „neue Schule“ in Nenndorf gegangen werden kann. Silva Seeler kann die Schulleiter verstehen, die sich für eine Oberschule entscheiden. Sie machte allen Anwesenden Hoffnung, indem sie erklärte, dass 2013, nach einem Wahlsieg der SPD bei den Landtagswahlen, die Oberschulen zu kleinen Integrierten Gesamtschulen werden
können.