Kürzlich wurde der Planungsauftrag für eine Ortsumgehung von Pattensen erteilt. Beabsichtigt ist, diese Umgehungsstraße südlich von Pattensen, im Wesentlichen auf dem Gebiet der Gemeinde Wulfsen, zu bauen.
Die SPD in der Samtgemeinde lehnt diese Planung entschieden ab. Zwar haben wir Verständnis dafür, dass die Pattenser Bürger nicht mehr bereit sind, den ständigen Schwerlastverkehr durch ihren Ort hinzunehmen.

Die Konsequenz kann aber nicht sein, dass Mensch und Umwelt im Süden Pattensens durch eine neue Umgehungsstraße massiv belastet werden, zumal die Erfahrung zeigt, dass jeder Straßenausbau ein erhöhtes Verkehrsaufkommen nach sich zieht.
Den Schwerlastverkehr kann man aus Pattensen auch durch die so genannte „Null-Lösung“, das heißt ein Durchfahrtverbot für Fahrzeuge über 7,5 t raushalten. Allerdings reicht eine bloße Beschilderung an den jeweiligen Ortseingängen von Pattensen nicht aus, vielmehr ist durch entsprechende Beschilderung bereits an den Autobahnabfahrten von Thieshope und Winsen auf dieses Durchfahrtverbot hinzuweisen, so dass der Schwerlastverkehr die Autobahn gar nicht erst verlässt. Hinzukommen muss eine regelmäßige Polizeipräsenz, um das Durchfahrtverbot auch durchzusetzen. Unser Nachbarland Frankreich macht uns dies seit vielen Jahren vor; was dort problemlos funktioniert, sollte auch bei uns möglich sein.
Schließlich haben wir mit den Autobahnen A 7 und A 39 eine hervorragende Umfahrung des Bereiches Pattensen und Winsen. Diese Strecke ist zwar rund 15 km länger ist als die Fahrt über die Landstraßen; es ist aber nicht nur wirtschaftlicher Unsinn, sondern auch gegenüber Mensch und Umwelt nicht vertretbar, dass Millionen Euro verbuddelt und Mensch und Umwelt massiv belastet werden, nur damit einige Speditionen ein paar Cent pro Kilometer sparen.

Insbesondere im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Wulfsens hat daher die SPD- Fraktion im Samtgemeinderat einen Antrag zur Ortsumgehung Pattensen eingebracht, der in den Junisitzungen der Samtgemeinderatsgremien beraten werden soll. Nach unseren Vorstellungen soll
a) der Samtgemeinderat sich klar gegen eine Südumfahrung von Pattensen und für die so genannte „ Null-Lösung“ aussprechen,
b) der Samtgemeindebürgermeister in den Beratungen der Planungsgremien, an denen er beteiligt ist, klar und entschieden diese Haltung der Samtgemeinde vertreten,
c) der Samtgemeindebürgermeister unverzüglich fachanwaltlichen Rat einholen, welche rechtlichen Möglichkeiten der Samtgemeinde gegen Planung und Ausführung einer Ortsumfahrung Pattensen zur Verfügung stehen und diese rechtlichen Möglichkeiten ergreifen.

Bedauerlicherweise hat es dafür im Ausschuss für Bauleitplanung keine Mehrheit gegeben. Wir hoffen aber, dass die Fraktionen von CDU und UWG bis zur Samtgemeinderatssitzung am 30.06. ihre ablehnende Haltung überdenken und im Sinne der Wulfsener Bürgerinnen und Bürger unserem Antrag zustimmen werden.
Unabhängig davon werden wir das Thema weiterhin intensiv und kritisch begleiten.