Drei Tage lang berieten 480 Delegierte aus ganz Deutschland über 1000 Anträge und 400 Initiativanträge. Vom frühen Morgen bis spät in den Abend stellte die SPD Weichen für eine Politik, die Bereitschaft und Kompetenz demonstriert hat, Regierungsverantwortung zu übernehmen.

Der Parteitag, der mit einer Rede von Helmut Schmidt begann, lockte 9000 Besucher in den hoffnungslos überfüllten Veranstaltungsort „STATION“.

Die Medien waren ständig auf der Suche nach einer Antwort auf dir Frage, wer von den drei in der Öffentlichkeit diskutierten Kanzlerkandidaten es nun werden wird. Wer erhielt mehr Applaus von den Delegierten? Auf dem Parteitag kam dann aber eine weitere personelle Alternative: Hannelore Kraft wurde mit einem grandiosen Wahlergebnis zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt. Mit der Entscheidung über die K-Frage müssen politisch Interessierte allerdings noch warten.

Diskutiert wurden die politischen Schwerpunkte:

  • Europa: Gemeinsam sind wir stärker
  • Demokratie: Mehr Demokratie leben
  • Organisationspolitisches Grundsatzprogramm: Die modernste Partei Europas werden
  • Kinder und Familie: Familienland Deutschland
  • Bildung und Integration: Mehr investieren und besser fördern- gleiche Chancen für alle
  • Arbeit und Alterssicherung: Den Wert der Arbeit und die Lebensqualität im Alter erhöhen
  • Wirtschaft und Finanzen: Schuldenabbau, Investition in Bildung und sozialer Zusammenhalt
  • Gesundheit und Pflege: Solidarisch, gerecht und leistungsfähig

Die von den Medien „vorausgesagten“ Streitpunkte in Sachen Spitzensteuersatz und Rentenpolitik blieben durch Kompromissanträge weitgehend aus. Die SPD zeigt sich einig, zielgerichtet darauf, 2013 die schwarz-gelbe Regierung abzulösen….

Es ist ein großer Unterschied, bekannte Sozialdemokraten im Fernsehen zu sehen oder live zu erleben. So entgeht dem Fernsehzuschauer so manche Anspannung und Nervosität der Spitzenpolitiker vor einer großen Rede; oder die Entspannung und Erleichterung danach. Das ist spürbar und menschlich. Es trägt dazu bei, die Distanz zwischen ihnen und uns Aktiven in der Kommunalpolitik an der Basis ein ganz klein wenig zu verringern….

Viel Zeit für Gespräche außerhalb des Beratungsmarathons blieb nicht. Der „Niedersachsenabend“ zu Beginn des Parteitages und der „Parteiabend“ am Montagabend waren fast die einzigen Möglichkeiten. Dort allerdings konnten die Delegierten viel politische Prominenz ohne Kamera und Journalisten ganz entspannt erleben.

Es war ein großes Erlebnis, als Delegierte bei den Beratungen der Anträge und vielen Reden live dabei gewesen zu sein und viele Genossinnen und Genossen aus dem ganzen Bundesgebiet zu treffen.

Alle Beschlüsse und viele Videos von den Reden des Parteitages sind auf der Seite www.spd.de abrufbar. Es lohnt sich, hinein zu schauen.

Kristina Schneider
Delegierte beim Bundesparteitag der SPD

Kristina Schneider und Wolfgang Jüttner beim SPD-Bundesparteitag
Kristina Schneider und Wolfgang Jüttner beim SPD-Bundesparteitag