Energiewende muss nicht immer Überlandleitungen bedeuten, und schon gar nicht Versorgungsunsicherheit. Das hat die Stadtwerke Buchholz mit ihrer Blockheizkraftwerk-Anlage Trelder Berg bewiesen. Und sie hat gezeigt, dass nicht nur die großen Energiekonzerne, sondern auch die Kommunen durchaus in der Lage sind, die Bürgerinnen und Bürger zuverlässig mit Strom zu versorgen.

Erst Mitte März des vergangenen Jahres wurde die Grundplatte für das zu errichtende
Hallengebäude geliefert – und nach zweiwöchiger Testphase wurde das Blockheizkraftwerk bereits am 1. Dezember in Dauerbetrieb genommen. „5.500 Haushalte können jetzt mit Strom versorgt werden, die Zuverlässigkeit der Anlage ist nach Aussage der Stadtwerke Buchholz mit einer Verfügbarkeit von über 95 Prozent der Jahresstunden gegeben“, sagt Remo Rauber, Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsbetriebe Buchholzer GmbH.

„Als Energieexperten vor Ort haben wir die Erzeugung von Strom und Wärme aus einer schon vorhandenen Biogasanlage effizienter gemacht. Mit unserem hochmodernem BHKW (Blockheizkraftwerk) ist es nun möglich, Strom- und Wärme mit einem Gesamtwirkungsgrad von über 90% zu erzeugen. Damit leisten die Stadtwerke Buchholz einen Beitrag, die Klimaziele der Stadt bzgl. der CO2-Einsparung in den kommenden Jahren zu erreichen,“ ergänzt Dr. Christian Kuhse, Geschäftsführer der Stadtwerke Buchholz.

Die erzeugte Wärme wird über kurze Rohrleitungen auf das Nachbargrundstück geführt und dort an Wärmetauscher übergeben. Unter Zuhilfenahme der Wärme werden auf diesem Betriebsgelände dann flüssige Gärreste zu natürlichem Düngemittel eingetrocknet.

„Die dezentrale Energieversorgung ist ein bedeutender Baustein der nationalen Energieversorgung“, bemerkte Kirsten Lühmann, SPD-Bundestagsabgeordnete aus Celle, die auf Einladung von SPD-Landtagskandidat Udo Heitmann dem Landkreis Harburg einen Besuch abstattete „durch die ungeplante und notgedrungene Kehrtwende der schwarzgelben Bundesregierung in Sachen Energie blieb der Netzausbau auf der Strecke; dadurch wurde eine höhere Ausnutzung umweltfreundlicher Energieträger wie Wind und Sonne verhindert.“ Daher müssen Windräder manchmal abgeschaltet werden, auch wenn genügend Windkraft vorhanden ist.

Die kommunale Energieversorgung über Stadtwerke wird immer bedeutender. Etwa 80 Prozent der bundesdeutschen Energieversorgung liegt noch in den Händen der großen Energiekonzerne. „Wir brauchen nicht nur ein Gegengewicht zu den Energiekonzernen, sondern sollten zusehen, dass wir die Energie, die wir hier in der Region benötigen, auch nach Möglichkeit selbst erzeugen“, lobte Udo Heitmann die Initiative der Stadtwerke Buchholz, „und nach Möglichkeit sollten wir dieses wichtige Gute Energie auch in kommunaler Hand halten, damit die Bürgerinnen und Bürger vor Ort ihre Ansprechpartner haben.“