SPD–Kreistagsfraktion in Heidenau.

Die SPD–Kreistagsfraktion hat sich im Rahmen ihrer regelmäßigen „Fraktion vor Ort“–Besuche am 30. Mai in Heidenau intensiv mit den lokalen Folgen der Energiewende befasst.

Begleitet von der SPD–Kandidatin für den Bundestag, Svenja Stadler aus Seevetal, besuchten die Abgeordneten die Biogasanlagen am Vaerloher Weg und das Gebiet mit den laufenden Windkraftanlagen östlich des Geheger Weges.

„Wenn die Energiewende wirklich gelingen soll, müssen die Bürgerinnen und Bürger und die Gemeindevertretungen enger als bislang in die konkrete Umsetzung bei allen Planungen einbezogen werden“, so Svenja Stadler wörtlich. Sie werde sich im Bundestag dafür einsetzen, dass die rechtlichen Voraussetzungen (z. B. im Baurecht) noch mehr als bisher erweitert werden.

Beeindruckt waren die Abgeordneten vom Konzept und dem technischen Stand der Biogasanlagen, von denen eine technisch aufbereitetes Gas direkt in eine Gaspipeline einspeisen kann. In der anderen Anlage wird über einen Gasmotor Strom erzeugt und die Abwärme ebenfalls in unterschiedlicher Weise genutzt. Die Gärbehälter werden aus den angeschlossenen Stallanlagen mit Gülle und Biomasse, überwiegend Maispflanzen, beschickt.

Landwirt Dierk Beneke, Experte und Mitbetreiber der Gasanlagen, warb sehr engagiert für das Gesamtkonzept der Anlage wie auch für den weiteren Ausbau.

Prof. Jens–Rainer Ahrens, Vorsitzender der SPD–Kreistagsfraktion, meldete Bedenken gegen „den uferlosen Ausbau“ von Biogasanlagen an. Die Anlagen seien ein wichtiger Bestandteil, die ökologischen Folgen großflächiger Monokultur von Mais, Auswirkungen auf Boden und Wasser müssten in die Betrachtung einbezogen werden.

Zu den Windkraftanlagen östlich des Geheger Weges gab der Heidenauer Otje Moorbeck einen fachkundigen Einblick in die Entstehungsgeschichte, Wirkungsweise und die Effekte auf die Umwelt.

Den Abgeordneten wurde schnell klar, dass der für das neue regionale Raumordnungs- programm (RROP) von der SPD geforderte Mindestabstand von der Wohnbebauung von 1000 Metern tatsächlich der Mindestabstand sein muss. Für die betrachtete Anlage in Heidenau gelte darüber hinaus, dass gegebene Zusagen über das Ausmaß der Anlage eingehalten werden müssen. Reinhard Riepshoff, Kreistagsabgeordneter und Bürgermeister von Heidenau, machte klar, dass sich die Gemeinde den Erfordernissen für eine geglückte Energiewende nicht verschließen werde. Neue Windkraftanlagen „an der richtigen Stelle“ nördlich von Heidenau sollten am besten als „Bürger-Windpark“ entstehen. Es sei wichtig, die Bürger nicht nur bei der Planung einzubeziehen, sondern ihnen auch die Möglichkeit einer wirtschaftlichen Beteiligung zu verschaffen. „Wir unterstützen die Wende, aber mit Bürgerbeteiligung und Augenmass“, so Riepshoff.