Ministerpräsident unterstützt Rolle des Landkreises Harburg als Brücke zwischen Niedersachsen und Hamburg.

Eine bevorzugte Lage in der Metropolregion attestierte Ministerpräsident Stephan Weil dem Landkreis Harburg; wenngleich in einigen Bereichen unterschiedliche Interessen zwischen Niedersachsen und Hamburg bestünden, sei die Zusammenarbeit erfolgversprechend – umso mehr, wenn die kommunale Ebene einbezogen würde. Darauf hoffe er mit einem Thomas Grambow als zukünftigem Landrat.

Vor vollem Haus in „Vessen’s Hoff“ in Buchholz-Trelde begrüßte Thomas Grambow neben Stephan Weil auch die von der SPD nominierten und unterstützten Bürgermeisterkandidaten aus den verschiedenen Kommunen des Landkreises sowie Vertreter aus dem Kreistag sowie ehemalige Bundestags- und Landtagsabgeordnete; Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler konnte aufgrund einer festen Verpflichtung bei einer anderen Veranstaltung erst später hinzukommen. Thomas Grambow, der bislang auf seiner Tour durch den Landkreis rund 2.700 Besuche durchgeführt hat, betonte die Wichtigkeit der Bürgernähe eines Landrates und verband damit die Interessen des Landkreises Harburg in der Metropolregion.

Stephan Weil ging zunächst auf die Europawahl ein und hob den zivilisatorischen Fortschritt eines geeinten Europa hervor: siebzig Jahre Friede, Freiheit und Wohlstand seien in der Geschichte Deutschlands einmalig. Dies müsse der Bevölkerung verständlich gemacht werden; Martin Schulz als Kandidat der Sozialdemokraten für das Amt des EU-Präsidenten sei das Gesicht eines Europa, das als Gemeinschaft mit gemeinsamen Werten mehr sei als nur ein Binnenmarkt. Dazu gehöre auch Solidarität mit den Partnern, wie sie auch Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg erfahren habe; die Jugendarbeitslosigkeit in den Nachbarländern sei dabei eine große Herausforderung.

Zur aktuellen Situation im Landkreis Harburg sprach Stephan Weil die demografische Entwicklung an, die den Landkreis noch nicht so stark tangiere wie andere Kreise in Niedersachsen; dennoch müssten in der Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Land die Anstrengungen für Bildung und Qualifikation verstärkt werden. Dabei stehe die Förderung der Schulkinder mit im Vordergrund; Ziel der Landesregierung sei, bis zum Ende dieser Legislaturperiode flächendeckend qualifizierte Ganztagsschulen in Niedersachsen einzuführen. Ein weiterer Schwerpunkt für Niedersachsen bilde die Infrastrukturverbesserung; damit sei nicht allein das Thema „Verkehr“ gemeint, sondern zunehmend auch die Dateninfrastruktur; die Landesregierung will bis zum Ende der Legislaturperiode ein „Datennetz auf gutem Niveau“ schaffen.

Im sich anschließenden Dialog mit Stephan Weil sprach Thomas Grambow ein Thema an, das er bereits mit Olaf Scholz vor wenigen Wochen erörtert hatte: es geht um die Verbindung des Öffentlichen Personennahverkehrs mit Hamburg, insbesondere um die Einbeziehung der Städte Winsen und Buchholz; derzeit endet der HVV-Großbereich (Ring-C) jeweils eine Station vor diesen Städten – mit entsprechenden Parkplatzproblemen in den betroffenen Orten. Stephan Weil ermunterte Thomas Grambow, dieses Thema als Landrat in Hannover zu verfolgen. Dabei ging es ihm nicht nur um das „Pendlerproblem“, sondern auch darum, über eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur die Wirtschaft im Landkreis zu stärken.

In der regen Diskussion mit den Teilnehmern wurden verschiedene Themen angesprochen, die den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises auf den Nägeln brennen: Sei es das Thema „Fracking“, die geplanten Logistikflächen, das Thema „Raststätte Elbmarsch“, die auch in kleineren Städten aus dem Boden sprießenden Wettbüros, die Entwicklung des Jade-Weser-Ports, den Stephan Weil mittelfristig als Ergänzung des Hafens Hamburg sieht, die Pflege-Versorgung der älter werdenden Bevölkerung oder die Zunahme des Transportverkehrs – die Vielfalt zeigt, dass im Landkreis Harburg noch viele Aufgaben auf die Verantwortlichen warten. Thomas Grambow will diese Aufgaben mit Hilfe des guten Kontakts zur Landesregierung umgehend anpacken, wenn ihm die Wählerinnen und Wähler am 25. Mai ihr Vertrauen schenken.