Die Teilnehmer der Veranstaltung zum Prostituiertenschutzgesetz, zu der die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) im Landkreis Harburg jetzt ins Dorfhaus Maschen eingeladen hatte, waren sich in diesem Punkt einig: Prostitution wird es immer geben. Deshalb gelte es, die Arbeitsbedingungen der Frauen und Männer, die als Prostituierte arbeiten, klar und im Sinne der Betroffenen in einem neuen Prostituiertenschutzgesetz zu regeln, resümierte die ASF-Vorsitzende Britta Weimann.

Nachdem die Referentin Ulrike Bahr, SPD-Bundestagsabgeordnete aus Augsburg und Berichterstatterin ihrer Fraktion zum Thema Prostitution, die Streitpunkte der an der Verabschiedung des Gesetzes beteiligten Parteien und Institutionen aufgezeigt hatte, entwickelte sich unter den Veranstaltungsgästen, zu denen auch die Seevetaler SPD-Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler zählte, eine lebhafte Diskussion. Vor allem zur möglichen Anmeldepflicht sowie zur vorgeschriebenen Gesundheitsberatung für Prostituierte wurden kontroverse Ansichten geäußert. Treiben diese Maßnahmen die Frauen und Männer, die diesem Beruf nachgehen, noch eher in die Illegalität oder tragen sie zur deutlichen Verbesserung ihrer Situation bei?

Deutlich wurde, dass die Debatte auf keinen Fall ohne die Beteiligten geführt werden darf. Und dass die Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Prostituierten in Deutschland sehr unterschiedlich sind - was die Debatte nicht einfacher mache. Denn auch Ulrike Bahr musste berichten, dass die Signale, die sie in ihren vielen Gesprächen mit Prostituierten erhalten hat, sehr unterschiedlich ausfallen. Und doch konnte sie den Gästen der Veranstaltung einen interessanten Einblick geben, in welche Richtung die verschiedenen Akteure in Berlin das neue Gesetz lenken möchten und welche Hürden so ein Gesetz auf seinem Weg durch die Instanzen überwinden muss.