SPD-Kreistagsfraktion informierte sich in Hanstedt.

Im Rahmen ihrer regelmäßigen Vor-Ort-Besuche informierte die SPD-Kreistagsfraktion
sich jetzt über die Flüchtlingsunterbringung in der Samtgemeinde Hanstedt.

In großer Runde informierten hierzu Bürgermeister Olaf Muus, der Fachbereichsleiter Bürgerservice der Samtgemeinde Hans-Heinrich Schwanemann, eine Vertreterin der für das Management der Unterkünfte beauftragten Firma Human-Care, Schulleiter Christian Kind und Lehrerin Elke Evers von der Grundschule Brackel, Ulrich Stöckl als Leiter des Kindergartens Asendorf und Vertreterinnen und Vertreter der zahlreichen beteiligten Ehrenamtlichen. Zu den Ehrenamtlichen gehören etwa Charlotte Schriefer,
Pierre Lösch, weitere Engagierte der Hanstedter Schule sowie der Hanstedter
Bürgermeister Gerd Schierhorn und der Asendorfer Bürgermeister Rainer Mencke.

Bürgermeister Muus gab zunächst einen Überblick über den Stand der Flüchtlingsunterbringung in der Samtgemeinde Hanstedt. Derzeit befinden sich 183 Flüchtlinge in den Unterkünften; bis Jahresende kommen wahrscheinlich noch über 50 hinzu. Sie kommen aus zahlreichen Herkunftsländern, derzeit 71 aus dem Westbalkan. Muus betonte die gute Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung in allen Fragen der Unterbringung. Bei der Einrichtung von Unterkünften sei es notwendig, umsichtig und vor allem rechtzeitig die Bürger durch umfassende Information und Beratung einzubeziehen, was oft gemeinsam mit dem Landkreis geschehe. Bei den größeren Unterkünften sei es möglich, eine professionelle Heimleitung bzw. Hausmeister und eine halbe Stelle für Sozialarbeit vorzuhalten. Offener und respektvoller Umgang mit den Schutzsuchenden gehörten zu der gepflegten Willkommenskultur. Verwaltung und Betreuer von Human-Care könnten aber die anfallenden Aufgaben nicht allein lösen.

Glücklicherweise sei es so, dass zahlreiche ehrenamtlich Tätige ganz wichtige
Aufgaben übernähmen, in Sprach- und Integrationskursen und als Helferinnen und Helfer in den vielen Tagesangelegenheiten, bei denen die Flüchtlinge noch vielfältige Unterstützung benötigten. Das gelte besonders dort, wo Familien mit Kindern untergebracht seien, wie in Asendorf.

Erfahrungen aus ihrer Arbeit brachten auch die Vertreter der Schulen ein. In Brackel werden sieben Flüchtlingskinder beschult, für die sich die Schule mehr Lehrerstunden wünschen würde. Ein großes Thema den Ehrenamtlichen sind die Sprach- und Willkommenskurse, die überwiegend von sehr engagierten Lehrkräften im Ruhestand angeboten werden, und die Hilfe bei alltäglichen Problemen.

Bürgermeister Muus hält eine gewisse Strukturierung der ehrenamtlichen Helferkreise für nötig, auch um einem „burn out“ entgegenzuwirken. Erfahrungsaustausch und gegenseitige Beratung seien hilfreich.

Die Kreistagsabgeordneten zeigten sich sehr beeindruckt von dem Engagement der Verwaltung, der lokalen Politik, der Bildungseinrichtungen und dem Schwung der Ehrenamtlichen, die sich der Unterstützung der Flüchtlinge verschrieben haben.

Der örtliche Kreistagsabgeordnete Prof. Dr. Jens-Rainer Ahrens aus Asendorf wies darauf hin, dass alles getan werden müsse, um das positive Klima der Hilfsbereitschaft zu erhalten. Dazu gehöre auch die Lösung der entstandenen Finanzierungsfragen zwischen dem Landkreis, dem Land Niedersachsen und dem Bund. Die SPDKreistagsfraktion werde in dieser Sache Gespräche in Hannover führen.

Im Anschluss an das Gespräch im Rathaus besuchten die Kreistagsabgeordneten die Unterkunft in Hanstedt, wo sich der gewonnene positive Eindruck weiter bestätigte. Das galt auch für die Unterkunft in Asendorf, die in die vorhandene Bausubstanz des ehemaligen Schulgebäudes eingefügt wurde. Die Sozialarbeiterin Anja Luppe stellte engagiert ihre Arbeit vor und freute sich sichtlich über die viele ehrenamtliche Mithilfe und Spendenbereitschaft. So habe zum Beispiel die „Fahrradgruppe“ unter der Regie von Gert Battermann die Ausrüstung aller Flüchtlinge – auch der Kinder – mit Fahrrädern organisiert, und viele weitere Ehrenamtliche stünden den Familien bei.

„Wir haben viel gelernt und nehmen wertvolle Anregungen für unsere Arbeit mit“, stellte abschließend der Fraktionschef Tobias Handtke aus Neu Wulmstorf fest. „Und ohne die Ehrenamtlichen geht gar nichts.“

Das Foto zeigt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung vor dem
Hanstedter Rathaus.

Kreistagsfraktion