Auf der Tagesordnung des Bau- und Verkehrsausschusses der Stadt Winsen standen am vergangenen Donnerstag zwei Anträge, die auf den ersten Blick den Menschen in Pattensen, Scharmbeck und Luhdorf Hoffnung geben konnten, endlich Entlastung von Lärm und Abgasen in ihren Ortschaften bringen zu können.

Die Gruppe CDU/Winsener Liste hatte einen Antrag auf die Tagesordnung setzen lassen, der einen Prüfauftrag an die Verwaltung beinhaltete, in Pattensen im Bereich des Kindergartens und in Luhdorf an der Grundschule eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h einzuführen. Die Stadtverwaltung machte aber in der Sitzung klar, dass der Prüfauftrag mindestens für Pattensen wohl negativ ausgehen wird, da die Änderungen in der Straßenverkehrsordnung, Tempo 30 km/h-Zonen einzurichten, um mehr Schutz für Kinder auf den Straßen zu erreichen, in Pattensen schwierig werden könnte. Für die Luhdorfer Grundschüler scheint es, folgt man den Ausführungen der Verwaltung, immerhin einen Hauch von Hoffnung zu geben. Der Antrag wurde einstimmig beschlossen, allerdings: Prüfung heißt mal wieder abwarten mit ungewissem Ausgang.

Die Winsener SPD hatte einen Eilantrag in die Sitzung eingebracht, ein Lkw-Durchfahrtsverbot durch Pattensen und Scharmbeck auf der K 8 sowie in Luhdorf auf der K 78 einzuführen. Da sich die Kreisverwaltung im entsprechenden Kreisausschuss für die Anordnung eines Lkw-Durchfahrtsverbotes auf einer Kreisstraße für nicht zuständig erklärt hatte und stattdessen auf die Stadt Winsen verwies, war nun Eile geboten, um endlich Entlastung für die Menschen in den betroffenen Ortschaften herbeizuführen.

Allerdings scheint es der Gruppe CDU/Winsener Liste trotz eigenem Antrag zu Tempo 30 km/h nicht um schnelles Handeln zu gehen. Alle vier Stadträte dieser Gruppe verhinderten, dass der Eilantrag überhaupt verhandelt wurde. Somit wurde vorläufig keine Entscheidung herbeigeführt.

Die Diskussion vertagt, die Entscheidung in der Warteschleife! Für Benjamin Qualmann, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat und die Kreistagsabgeordnete Ursula Caberta ist dieses Handeln völlig unverständlich: „Jede und jeder in den Gremien der Stadt Winsen weiß doch um die für die Menschen unerträgliche Situation in den betroffenen Ortsteilen. Chancen, endlich etwas zu tun, werden aus welchen Gründen auch immer nicht ergriffen.“

Keine guten Nachrichten für die Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Ortsteilen. „Wir geben keine Ruhe“, so das Versprechen der Winsener SPD. „Die Entscheidung zum Lkw-Durchfahrtsverbot ist vertagt, aber nicht beendet.“