Der geplante Neubau eines ALDI-Logistikzentrums am Rande von Stelle erhitzt zurzeit mächtig die Gemüter. Informationen zu erhalten und die Möglichkeit Fragen zu diversen Gutachten zu stellen, gab es am 18.06.2018 im Rahmen des Ortsentwicklungsausschusses.
Neben vielen interessierten und betroffenen Bürgern waren die Ausschussmitglieder, viele Gemeinderatsmitglieder, der Bürgermeister sowie Mitarbeiter der Verwaltung, Gutachter sowie Vertreter von ALDI zugegen.

Wie Bernd Henke, Fraktionsvorsitzender der SPD im Steller Gemeinderat jetzt betonte, gibt es gute Gründe, dieses Bauvorhabens im Sinne der gesamten Gemeinde Stelle kritisch, aber unvoreingenommen zu begleiten.

Bedauerlich nur, dass es Teilen der Bürgerinitiative „L(i)ebenswertes Stelle“ nicht um die Suche nach einem gangbaren Weg ging, sondern nur um „wir wollen kein ALDI“. „Dieser Ausruf ist auf der Sitzung unter großem Beifall der vielen Zuhörer gefallen. Und wenn BI-Sprecher Schaper Dialogbereitschaft auf Seiten der Politik anmahnt, muss das auch für die Bürgerinitiative gelten. Wer Dialog will, darf sich Argumenten nicht verschließen.“ ergänzt SPD-Gemeinderatsmitglied Heinz-Dieter Adamczak.

„Wir haben immer betont, dass vor einer Zustimmung der SPD die Fragen der Verkehrsführung (nicht durch Stelle), der Immission von Lärm, Staub und Licht sowie die größtmögliche Integration des Lagers in die Landschaft geklärt sein müssen. Aus diesem Grund haben wir u.a. Fragen zum Verkehr (vom wem wird der ALDI-LKW-Verkehr verursacht – von ALDI selbst oder von Zulieferern), zum Baukörper (Begrünung und / oder Photovoltaik möglich; Präzisierung der Bauhöhe) gestellt. Die Sorgen und Ängste der Bürger wurden und werden von uns durchaus wahrgenommen.“ betonen die SPD-Politiker.

Die Gutachten zu diesem Bauvorhaben haben nach Meinung von Henke gezeigt, dass die Quellen für Lärm, Licht und Feinstaub auf der dem Wohngebiet abgewandten Seite liegen und die Belastung für die angrenzenden Wohngebiete nicht höher ist als in anderen Wohngebieten auch, bzw. die zulässigen Grenzwerte bei weitem nicht erreicht werden. Außerdem wird 95 % des LKW-Verkehrs über den Verkehrsknoten Maschen und nicht durch Stelle abgeführt.

Allerdings wurde auch deutlich, dass zur Klärung wichtiger Sachverhalte weitere Gespräche seitens der Gemeinde (so z.B. mit der Unteren Naturschutzbehörde als auch mit Denkmalschutzamt) geführt werden müssen.

Und eines ist Henke außerdem wichtig. Das ALDI-Gelände ist schon lange als Gewerbegebiet ausgewiesen. Jeder, der in der Nachbarschaft gebaut hat, hat das gewusst oder hätte das wissen müssen. Und wenn ALDI dort nicht baut, wird sich dort anderes Gewerbe ansiedeln. Natürlich sind Gewerbegebiete neben Wohngebieten nie schön, aber wer als Kommunalpolitiker Gewerbeansiedlungen wie ALDI ablehnt, der sollte den Bürgerinnen und Bürger auch sagen, woher zukünftig das Geld für das Schwimmbad, die Gemeindebücherei, die Sportvereine, KITAS und andere sozialen Einrichtungen kommen soll, welches die Gemeinde Jahr für Jahr zahlt.