Die SPD im Landkreis Harburg hat auf ihrer Kreiswahlkonferenz in Jesteburg am Sonntag, den 7. Mai, ihre Listen für die Kreistagswahl am 10. September beschlossen. 100 Frauen und Männer aus dem ganzen Landkreis kandidieren für die SPD in den 10 Wahlbereichen.

Bevor es an die Listenaufstellung ging, konnten der SPD-Unterbezirksvorsitzende Klaus-Dieter Feindt und der SPD-Fraktionsvorsitzende, Prof. Dr. Jens-Rainer Ahrens, zunächst den Ersten Kreisrat Joachim Bordt begrüßen, der für das Amt des Landrats kandidiert.

Joachim Bordt stellte sich selbst und sein politisches Programm den 60 Delegierten aus den zwölf SPD-Ortsvereinen vor. Joachim Bordt ist 1947 in Lüneburg geboren worden, lebt seit 1997 im Landkreis Harburg und wohnt derzeit im Winsener Ortsteil Luhdorf. Er ist seit 1979 in verschiedenen leitenden Funktionen in der Kreisverwaltung tätig. Mehr als 10 Jahre lang war er ehrenamtlich bei der Lebenshilfe Lüneburg im Verwaltungsrat aktiv. 2003 wurde Bordt einstimmig bei Stimmenthaltung der Grünen zum Ersten Kreisrat gewählt.

Für die zukünftige Entwicklung des Landkreises Harburg sieht Bordt fünf Schwerpunkte:

1. Schaffung familienfreundlicher Strukturen im Landkreis Harburg 2. Wirtschaftsförderung (Süderelbe AG, WLH) und Schaffung von Arbeitsplätzen 3. Fortsetzung der Haushaltskonsolidierung 4. Tourismusförderung (Qualitätsoffensive, Masterplan für die Lüneburger Heide) 5. EU-Strukturförderung 2007 2013 (Rund 1 Milliarde Euro fließen voraussichtlich in das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Lüneburg = 11 Landkreise) Anschließend bestand Gelegenheit, Joachim Bordt über seine Ziele und Vorstellungen zu befragen. Davon wurde ausgiebig Gebrauch gemacht. Angelika Tumuschat-Bruhn forderte eine neue Verwaltungskultur im Kreishaus. In der Vergangenheit sei es eine Unsitte geworden, dass Informationspolitik an den gewählten politischen Gremien vorbei betrieben wurde. Mehrere Delegierte forderten den Landkreis zu einer härteren Gangart gegenüber der CDU/FDP-Landesregierung auf, die den Landkreis Harburg beim Kommunalen Finanzausgleich so stark benachteiligt, dass dem Landkreis allein durch Maßnahmen der CDU/FDP-Landesregierung jedes Jahr viele Millionen Euro fehlen. Bei der zu erwartenden EU-Strukturförderung müsse der Landkreis Harburg in der Verwaltung und den Kreistagsgremien rechtzeitig konkrete Vorstellungen entwickeln, welche Projekte durchgeführt werden sollen. Heinrich Schröder aus Winsen forderte, die Bewerbung um EU-Fördergelder solle die Landkreisverwaltung ausschließlich mit Bord(t)-Mitteln betreiben, und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Schmunzelnd erklärte Joachim Bordt, in diesem Fall sei es angesichts der komplizierten EU-Antragsverfahren sinnvoll, sich externen Sachverstands zu bedienen. Der Kreistag und seine Gremien würden sich im Herbst mit dem Thema befassen, wenn konkrete Förderrichtlinien des Landes vorliegen. Außerdem machte Bordt deutlich, dass er sich als Sachwalter der Interessen des Landkreises Harburg sieht und nicht als Vertreter einer Partei.

Die SPD-Kreiswahlkonferenz beschloss sodann mit 53 Ja-Stimmen (88,3 % ), 4 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen, die Kandidatur des Ersten Kreisrats Joachim Bordt als unabhängiger und überparteilicher Einzelbewerber für das Amt des Landrats zu unterstützen. Die Kandidatur von Joachim Bordt wird ebenfalls von CDU, FDP und der WG unterstützt.

Das Foto zeigt (v.l.n.r.): Klaus-Dieter Feindt, Joachim Bordt, Prof. Dr. Jens-Rainer Ahrens und den Jesteburger Bürgermeister Udo Heitmann. Haupttagesordnungspunkt war dann die Aufstellung der Listen für die Kreistagswahl am 10. September. Der SPD-Unterbezirksvorstand hatte hierzu einen Personalvorschlag mit 100 Kandidatinnen und Kandidaten, je zehn in den zehn Wahlbereichen, vorgelegt. In fast allen Fällen wurden die Personalvorschläge der zwölf beteiligten SPD-Ortsvereine ohne Änderungen übernommen. Ein besonderes Augenmerk richtete der SPD-Unterbezirksvorsitzende Klaus-Dieter Feindt auf die Einhaltung der 40 %-Quote für Frauen und Männer. Gleichberechtigung und Frauenförderung sind der SPD seit jeher ein wichtiges Anliegen. Beim Personalvorschlag des SPD-Unterbezirks konnte die Quote dann weitgehend berücksichtigt werden. Ausnahmen gab es nur in den wenigen Fällen, in denen keine weibliche Bewerberin für die entsprechenden Listenplätze kandidierte. Auf der Kreiswahlkonferenz gab es dann keine einzige Gegenkandidatur zum sorgfältig austarierten Personalvorschlag des SPD-Unterbezirksvorstands. Die Wahl der Delegierten erfolgte mit großer Geschlossenheit. Alle 100 Kandidatinnen und Kandidaten erhielten in dem Abstimmungsmarathon dann jeweils zwischen 54 und 60 Stimmen der 60 anwesenden Delegierten.

Die SPD-Spitzenkandidatinnen und kandidaten zur Kreistagswahl:

WB Nr. Wahlbereich Platz 1 Platz 2 Platz 3 1 Winsen-Nord / Elbmarsch: Claus Eckermann, Heinrich Schröder, Sabine Brosowski 2 Winsen-Süd / Stelle: Olaf Krause, Dr. Dieter Bender, Matthias Westermann 3 Salzhausen / Hanstedt: Prof. Dr. Jens-Rainer Ahrens, Dr. Evelyn Glensk, Wolf-Bodo Weber 4 Seevetal-Süd: Renate Krohn, Wolfgang Wöbken, Angela Hellwage 5 Seevetal-Nord: Angelika Tumuschat-Bruhn, Helmut Schwager, Andreas Rakowski 6 Rosengarten / Hollenstedt : Klaus-Wilfried Kienert, Martina Munz, Ingo Schwarz 7 Neu Wulmstorf: Tobias Handtke, Anneliese Scheppelmann, Gerd Mittelstädt 8 Buchholz-Nordwest: Rita Strauch, Norbert Stein, Minna Husch 9 Buchholz-Südost / Jesteburg: Udo Heitmann, Ursula Walter, Wolfgang Wohlfeil 10 Tostedt: Reinhard Riepshoff, Tamara Boos-Wagner, Klaus-Dieter Feindt

Das Foto zeigt SPD-Spitzenkandidaten aus allen 10 Wahlbereichen für die Kreistagswahl.