Die Klage über das Verschwinden der Dorfläden und Arztpraxen aus dem nahen Umfeld wurde von mehreren Gästen der Dialogveranstaltung „Gut leben. Überall“ der SPD-Bundestagsfraktion geäußert. Ins Hollenstedter Küsterhaus hatte die Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler eingeladen, um über gleichwertige Lebensverhältnisse diskutieren zu lassen.

Dr. Jens Zimmermann, Leiter des Projekts #NeuerZusammenhalt der SPD-Bundestagsfraktion, verwies zusätzlich auf das Thema Mobilität, das seiner Ansicht nach im ländlichen Raum komplett neuer Lösungsansätze bedarf: „Das Internet verändert den Alltag in allen Winkeln des Lebens. Warum beispielsweise soll ein Dienst wie die Firma Uber ihn anbietet, nicht vor allem im Ländlichen funktionieren?“ Der Online-Fahrdienstanbieter könne eine Alternative zum im dörflichen Kontext oft zu starren ÖPNV sein. „Die Frage an uns Bundespolitiker wäre dann, wie und unter welchen Bedingungen könnten wir so etwas erlauben und den Weg ebnen.“

„Mit den auf öffentliche Dialoge ausgerichteten Projekten wollen wir wichtige Themen der Gegenwart und Zukunft anpacken“, so Stadler, stellvertretende Projektleiterin #Neuer Zusammenhalt. „Unser Teilprojekt widmet sich der Sicherung der Daseinsvorsorge.“ Der Bund könne hier zwar meist nicht direkt in die kommunalen Befugnisse eingreifen, sehr wohl aber einige Weichen stellen. Die Befürchtung von Referent André Novotny (IGBV Lüneburg), dass Dörfer aussterben würden, weil man sie sich nicht mehr leisten könne, legte den Finger in eine Wunde. Oft bekomme man zu hören, das sei zu teuer, wenn es beispielsweise um den Erhalt eines Dorftreffpunkts gehe. „Diesen Tendenzen wollen und müssen wir etwas entgegensetzen“, betonte Stadler.