Gewalt an Frauen: Kreis-SPD fordert feste „Orange Bänke“

Die Kreistagsfraktion der SPD im Landkreis Harburg reichte am 13. August 2025 den Antrag „Orange Bank“ zur Beratung im Fachausschuss Gesundheit, Integration und Soziales mit der Empfehlung zur Beschlussfassung im Kreistag ein. Der Antrag sieht die Aufstellung mehrerer festinstallierter sogenannter Oranger Bänke im Landkreis vor. Diese sollen ein öffentliches und dauerhaftes Zeichen gegen ein schwerwiegendes gesellschaftliches Problem setzen: Gewalt an Frauen und Mädchen. Die Verwaltung wurde dabei gebeten, besonders gut platzierte Standorte ausfindig zu machen.
Die wahrnehmbare Platzierung der Bänke im öffentlichen Raum sowie die mehrsprachige Ausführung von Informationen an ihnen soll die Reichweite von Hilfsangeboten für betroffene Frauen erhöhen. Dazu gehören Hinweise auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, welches per QR-Code direkt zugänglich gemacht werden soll. Außerdem ist geplant, die lokale Frauenhilfeinfrastruktur miteinzubeziehen, damit Maßnahmen bedarfsgerecht umgesetzt werden können. Die Beratungsstellen und Schutzunterkünfte können somit ihre lokalen Hilfestellungsangebote noch sichtbarer und zugänglicher machen. Auf der Homepage des Landkreises sind dazu weitere Informationen zusammengestellt, die unter www.gghglkh.de abrufbar sind.
Sabine Lehmbeck SPD-Kreistagsabgeordnete und Mitglied im Ausschuss für Gesundheit, Integration und Soziales betont:
Jede Gewalttat an Frauen und Mädchen ist eine zu viel und sie könnte verhindert werden, wenn wir als Gesellschaft mehr Aufmerksamkeit zeigen und Täter konsequenter bestraft werden, zum Beispiel durch Fußfesseln. Jeder Femizid ist eine Tragödie, die viel zu oft verharmlost und als ,Beziehungstat‘ abgetan wird. Die orangen Bänke an zentralen Orten schaffen Sichtbarkeit für diese Tragödien und machen deutlich, dass Gewalt gegen Frauen mitten unter uns passiert. Besonders wichtig finde ich, dass dort auch direkt Hinweise auf Hilfsangebote für betroffene Frauen zu finden sind.
Die Einweihung der ersten „Orangenen Bank“ soll absichtlich am 25. November 2025 erfolgen, weil an dem Tag alljährlich der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen stattfindet. Die zu erwartende Medienberichterstattung über das ursächliche Thema soll deshalb die initiale Wahrnehmung der einzelnen Bänke fördern. Die Kreistagsfraktion der SPD hofft, dass die Maßnahme gut sichtbare Zeichen der Solidarität und Aufklärung in dem Bewusstsein der Landkreis-Bevölkerung verankert und größtmögliche öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema Gewaltprävention lenkt.
Gewalt an Frauen ist ein gesellschaftliches Phänomen, das in allen sozialen Schichten und Altersgruppen stattfindet. Damit dieser Herausforderung effektiv begegnet werden kann, muss Hilfe schnell, anonym und unkompliziert erfolgen. Die „Orangenen Bänke“ können in diesem Kontext ein einfach umsetzbarer Baustein sein, der zum Beispiel in Hamburg am Bahnhof Dammtor (temporär bis Oktober 2025), in Lüneburg vor der Agentur für Arbeit und am Klinikum in Osnabrück schon implementiert wurde. Da das Problem nicht nur einige Monate, sondern jeden Tag im Jahr besteht, fordert die Kreistagsfraktion der SPD die feste Installierung der Bänke im Landkreis Harburg nach den Vorbildern in Lüneburg und Osnabrück.