Grünabfallentsorgung für Bürger aus Neu Wulmstorf / SPD stellt Antrag für eine unbürokratische Lösung / Ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich vernüftig
Der Landkreis Stade hat eine entsprechende Zweckvereinbarung mit dem Landkreis Harburg über die Annahme von Grünabfallkleinmengen und haushaltsüblichen Kleinmengen an Siedlungsabfällen im Abfallwirtschaftszentrum Ardestorf mit Wirkung zum Jahresende 2016 aufgekündigt, weil die Kapazitäten der Anlage nicht mehr ausreichen.
Daher muss der Landkreis Harburg nun zeitnah eine Lösung für die Bürgerinnen und Bürger aus Neu Wulmstorf finden, weil die sonstigen Annahmestellen des Landkreises Harburg weit entfernt sind.
Während alle Beteiligten sich inzwischen öffentlich geäußert haben und Ihren Unmut über die Ausgrenzung der Neu Wulmstorfer Bürgerinnen und Bürger bei der Deponie in Ardestorf formuliert haben, versucht die SPD-Kreistagfraktion konkret, einen Schritt nach vorne zu kommen.
Das Ziel, dass die Neu Wulmstorfer auch zukünftig ihre Kleinmengen an Grünabfall beim naheliegenden Abfallwirtschaftszentrum Ardestorf oder an anderer Stelle in Neu Wulmstorf wohnortnah und kostenlos abgeben können, wurde nun mit einem entsprechenden Antrag der SPD-Kreistagsfraktion für den Umweltausschuss des Kreistags politisch deutlich gemacht.
Dabei besteht laut Vorlage der Kreisverwaltung die Möglichkeit, diese Grünabfälle in Neu Wulmstorf zu sammeln und sie dann in anderen Verwertungsanlagen inner- oder außerhalb des Landkreises verwerten zu lassen. Dieses könnte als Fremdleistung ausgeschrieben und vergeben werden. Die kreiseigenen Verwertungs- bzw. Kompostierungsanlagen haben ihre Kapazitätsgrenze erreicht und können keine weiteren Grünabfälle mehr aufnehmen. In Neu Wulmstorf fallen im Jahr rund 3800 Tonnen pro Jahr an Grünabfällen an. Eine neue Verwertungsanlage für den gesamten Bioabfall einschließlich des Grünabfalls wird frühestens mit Einführung der Biotonne ab 2019 zur Verfügung stehen. Daher sind der Erhalt oder die Schaffung einer Sammelstelle für Grünabfälle in Neu Wulmstorf und eine Vergabe der Verwertung mittels Ausschreibung voraussichtlich die sinnvollste Lösung. Näheres ist Gegenstand der Beratungen im Umweltausschuss.
„Das ist genau die richtige Richtung, die als Variante von der Kreisverwaltung angedacht wird, nun gilt es hier aber auch Farbe zu bekennen.“ , erklärt die SPD-Sprecherin im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz Christa Beyer den nun eingebrachten Antrag der Gruppe SPD/Unabhängiger nach Bekanntgabe der Verwaltungsvorlage. Sie hat die langjährige Entwicklung der Grünabfallverwertungsanlagen im Landkreis Harburg genau verfolgt und plädiert dafür, dass bis zur Einführung der Biotonne keine Schritte zurück gemacht werden.
„Wir erwarten natürlich vom Landkreis Stade ein entsprechendes Entgegenkommen unter Nachbarn und eine Unterstützung, bis die gesteuerte Abholung vom Landkreis Harburg begonnen werden kann.“, ergänzt der Neu Wulmstorfer und Vorsitzender der SPD Kreistagsfraktion Tobias Handtke, der aber auch Richtung Kreispolitik im Landkreis Harburg einfordert Farbe zu bekennen: „Eine zentrale Abholung von Grünabfall aus der Gemeinde Neu Wulmstorf wird wahrscheinlich Mehrkosten verursachen. Wer eine Lösung wirklich will und sucht, darf dann daran nicht einknicken.“, so Handtke weiter.
„Geredet und geschrieben wurde zu diesem Thema bereits sehr viel, nun muss im Sinne der Bürger gehandelt werden.“, erklären Beyer und Handtke beide abschließend.