„Die Forderung des Ausschusses „IGS-NW“ des Gemeindeelternrates, die vierte Gesamtschule des Landkreises in Neu Wulmstorf einzurichten, hat uns überrascht, aber nicht verwundert“, so Tobias Handtke, in Neu Wulmstorf Fraktionsvorsitzender der SPD Ratsfraktion und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD – Kreistagsfraktion. Zuvor wurde im Gespräch versichert, die Forderung nach einer Integrierten Gesamtschule sei mit großer Mehrheit vom Gemeindeelternrat beschlossen worden.

Die SPD – Kreistagsabgeordneten hatten im Rahmen ihrer regelmäßigen Kontaktgespräche „Fraktion vor Ort“ am, 25. April intensive Informationsgespräche mit den Schulleitungen der Realschule, des Gymnasiums und der Hauptschule und mit Vertretern des Gemeindeelternrates geführt.

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Die besondere Lage Neu Wulmstorfs am Rande des Landkreises und begrenzt vom Nachbarkreis Stade und der Hansestadt Hamburg müsse bei der künftigen Schulentwicklung besonderes berücksichtigt werden, forderte Tobias Handtke und seine Kreistagskollegin Anneliese Scheppelmann, ebenfalls aus Neu Wulmstorf. Dazu zähle auch, mehr Flexibilität für Schulbesuche in Richtung Hamburg und Buxtehude zu schaffen.

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Die Leitungen der Realschule (Frau Heiderose Wilken) und des Gymnasiums (Herr Peter Lindemann) sehen gegenwärtig mit ihren vier – bzw. fünfzügigen Schulen ihren Bestand als konsolidiert an. Dagegen habe die Zahl der Hauptschüler ständig abgenommen, berichtete Frau Ursula Stahmer, Leiterin der Hauptschule. Angesichts des hohen Engagements des Lehrerkollegiums für die Schülerschaft ihrer Schule bedauerte Frau Stahmer den Rückgang ihrer Schülerzahlen, der damit einem bundesweiten Trend folge. Er sei Ausdruck der immer geringeren Akzeptanz der Hauptschule. In mittlerer Sicht sieht Frau Stahmer den Bestand der Schule infrage gestellt.

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„Damit hat auch Neu Wulmstorf die Krise des überkommenen dreigliedrigen Schulsystems erreicht“, stellte Prof. Jens – Rainer Ahrens, Fraktionsvorsitzender der SPD – Kreistagsfraktion fest.

Nun müsse die Zukunft des Schulstandortes Neu Wulmstorf neu in den Blick genommen werden.

Geht es nach dem Wunsch des Ausschusses „IGS-NW“ und der Mehrheit des Gemeindeelternrates, dann solle in Neu Wulmstorf neben dem bestehenden Gymnasium die Gründung einer Integrierten Gesamtschule die Lösung sein. Einen Zwischenschritt mit der von der Landesregierung favorisierten neuen Oberschule als zusammengefasste Haupt- und Realschule lehne der Ausschuss „IGS-NW“ des Gemeindeelternrates ab.

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Die Kreistagsabgeordneten wiesen darauf hin, dass im Landkreis zunächst über eine weitere IGS im Bereich Seevetal bzw. Nenndorf entschieden werde. Erst danach und mit Rücksicht auf die künftige Anwahl der Schulform durch die Eltern und die Folgen für benachbarte Schulstandorte könne eine Entscheidung über weitere Gesamtschulen getroffen werden.

Aus vielen Gründen sei die weitere Entwicklung nur schrittweise zu bewältigen, „Aber wir verfolgen das mit großem Interesse und Sympathie“, so Tobias Handtke abschließend.