Svenja Stadler als Vorsitzende des SPD-Bezirks Hannover gewählt


Der SPD-Bezirk Hannover hat auf seinem Bezirksparteitag am Samstag eine neue Führung gewählt. Unsere Unterbezirksvorsitzende der SPD im Landkreis Harburg und Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler und Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne bilden künftig eine Doppelspitze. Damit setzt die SPD im Bezirk Hannover auf Teamarbeit, Geschlossenheit und eine klare politische Haltung.
Stadler, die dem Bezirksvorstand bereits seit 2015 angehört und bislang stellvertretende Vorsitzende war, betonte die Bedeutung gemeinsamer Führung:
Wir haben schon eine gute Probezeit miteinander erlebt. Ich biete viele kritische Diskussionen an mit Realismus, Optimismus und Leidenschaft für unsere Partei. Denn ohne SPD gibt es keine Gerechtigkeit, keinen Frieden und keine Freiheit.

Ministerpräsident Olaf Lies betonte in seinem Grußwort die Bedeutung des Ehrenamtes in der SPD und blickte auf die Kommunalwahlen 2026. Wichtig sei es, Menschen für Kandidaturen zu gewinnen, die die sozialdemokratischen Grundwerte vor Ort vertreten. Zudem stellte er heraus, dass digitale Formate persönliche Begegnungen nicht ersetzen könnten und die SPD die Partei der Arbeit bleibe mit dem Anspruch, gute und tarifliche Arbeit zu sichern. Auch die Klimaziele seien für die SPD nicht verhandelbar, zugleich müsse Klimaschutz für alle bezahlbar bleiben.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hob hervor, dass für ihn ein offener Dialog und auch kontroverse Debatten grundsätzlich zu einer lebendigen Demokratie gehören, immer geleitet von einem klaren politischen Kompass. Das Motto des Parteitags, ein Zitat von Kurt Schumacher, Politik beginnt mit dem Betrachten der Wirklichkeit, sei ein Prinzip von zentraler Bedeutung für die SPD - insbesondere in Hannover, der „Herzkammer der SPD“. Mit Blick auf aktuelle Herausforderungen unterstrich er die Verantwortung, die Demokratie zu verteidigen und sprach sich für den Aufbau einer freiwilligen Wehrdienstreserve aus. Politik müsse dabei klar, verständlich und ohne Phrasen kommuniziert werden.
Neben den personellen Weichenstellungen setzte der Parteitag auch inhaltliche Akzente. Die Delegierten verabschiedeten drei Resolutionen gegen Antisemitismus, in Solidarität mit der türkischen Opposition sowie zur Unterstützung der Ukraine. Besonders bewegend war der Beitrag einer ukrainischen Genossin, die vor drei Jahren vor dem Krieg nach Deutschland geflohen war. Ihre persönlichen Erfahrungen und ein gesungenes ukrainisches Lied bewegten die Versammlung tief.
Darüber hinaus wurden zahlreiche Anträge beschlossen, unter anderem zum Erhalt des 8-Stunden-Tages, zur Stärkung Europas und zu Fragen der inneren Sicherheit, der Finanz- und Klimapolitik.
Der Parteitag fand im Karriere-Campus Hannover statt, eine passende Location für engagierte Debatten. Die Atmosphäre war geprägt von Energie, Austausch und Zuversicht.