Jugendparlament: Wir bedauern Ablehnung im Kreistag

In der jüngsten Sitzung des Kreistags Landkreis Harburg hat die SPD-Fraktion einen Antrag zur Einrichtung eines Jugendparlaments eingebracht und ist damit an der Mehrheit der anderen Fraktionen gescheitert. Trotz der breiten gesellschaftlichen Debatte um mehr Jugendbeteiligung lehnte der Kreistag den Antrag ab.
Der Vorschlag der SPD sah vor, dass die Kreisverwaltung unter Einbindung der Kreisjugendpflege, von Jugendlichen sowie weiteren Fachkräften aus der Jugendhilfe ein Konzept für ein Jugendparlament erarbeitet. Dabei sollte an bestehende kommunale Erfahrungen, etwa aus Jugendräten oder Jugendparlamenten auf Gemeindeebene, angeknüpft werden.
Klaus-Dieter Feindt, Geschäftsführer der SPD-Kreistagsfraktion, erklärt:
Wir wollten jungen Menschen im Landkreis dort eine Stimme geben, wo über viele ihrer Lebensrealitäten entschieden wird, zum Beispiel bei Fragen der Mobilität oder Freizeitangebote. Dass unser Antrag abgelehnt wurde, ist ein herber Rückschlag für die demokratische Beteiligung junger Menschen im Landkreis Harburg.
Auch der stellvertretende SPD-Unterbezirksvorsitzende Frithjof Brandt äußert sich enttäuscht:
Gerade bei der letzten Europa- und Bundestagswahl war zu sehen, wie wichtig es ist, junge Menschen politisch zu erreichen. Ein Jugendparlament hätte echte Beteiligung ermöglicht. Nicht als Symbol, sondern mit Wirkung.
Die SPD betont, dass viele Entscheidungen, die das Leben junger Menschen unmittelbar betreffen, im Kreistag getroffen werden. Sei es bei Busverbindungen, der Ausstattung von Schulen oder dem Ausbau von Freizeitangeboten. „Daher ist es mehr als gerechtfertigt, Jugendlichen auch auf Kreisebene eine strukturierte Beteiligung zu ermöglichen“, so Brandt weiter.
Die SPD-Fraktion kündigt hiermit an, sich weiter für eine stärkere Einbindung junger Menschen in die politische Arbeit auf Kreisebene einzusetzen – auch über neue Anträge und durch Gespräche mit Jugendorganisationen.