Zu einem Empfang aus Anlass des 80. Geburtstages von Professor Dr. Jens-Rainer Ahrens lud die Sozialdemokraten im Landkreis Harburg nach Asendorf ins „Kaffee tied“. Geehrt wurde Professor Ahrens für seine politische Lebensleistung und sein vielfältiges Engagement in der Landes- und Kommunalpolitik.

So ließ Uwe Harden, stellvertretender Landrat, Ahrens‘ persönlichen Werdegang von seiner Lehre als Buchhändler, seinem Abitur über den Zweiten Bildungsweg, seinem Universitätsabschluss als Betriebswirt über seine Promotion in Soziologie bis zu seiner Berufung als Professor an der Hamburger Bundeswehrhochschule Revue passieren. Gleichzeitig begann seine politische Laufbahn, zunächst als ehrenamtlicher Landrat, dann als Landtagsabgeordneter, um sich danach wieder intensiv der Kreispolitik zuzuwenden, wo er über Jahre die SPD-Fraktion leitete, die er 2017 in andere Hände übergab. „Es gab in den ganzen Jahren keine politischen Händel, keine Anfeindungen, keine Skandale“, skizzierte Harden den Weg von Professor Ahrens.

Landrat Rainer Rempe knüpfte an diese Tätigkeit an und erinnerte an die Anfänge von Ahrens‘ Kreistätigkeit und als erste schwere Bewährungsprobe die Kreisreform sowie die letztendlich erfolgreiche Bemühung um die Erfolgsgeschichte „Integrierte Gesamtschule (IGS)“ zuerst in Buchholz, dann Winsen und zuletzt in Seevetal. „Wenn ich Ruth Zuther einmal als ‚Grande Dame‘ des Landkreises“ bezeichnet habe, dann ist es nur recht, wenn ich Sie als ‚Grandsenieur‘ des Landkreises bezeichne“, so Rempe und würdigte die fast fünf Jahrzehnte des Wirkens in der Kreispolitik.

Gerhard Oestreich, Vorstandsvertreter der Sparkasse Harburg-Buxtehude, in der Professor Ahrens als von der SPD-Kreistagsfraktion entsandter Vorsitzender des Verwaltungsbeirats fungierte und noch heute stellvertretender Vorsitzender ist, hob den langjährigen Einsatz des Jubilars zugunsten des Finanzinstituts hervor; als herausragendes Ereignis nannte er die Fusion mit der Stadtsparkasse Buxtehude im Jahr 2000 hervor, die dem Institut den Weg in die Zukunft festigte. „Er ist immer hervorragend vorbereitet, stellt gezielt Fragen und liest die Unterlagen wirklich“, so Oestreich.

Die Glückwünsche des SPD-Ortsvereins Hanstedt und der SPD-Samtgemeinderatsfraktion verband Vorsitzender Manfred Lohr mit dem Dank an Professor Ahrens, der nach seinem erfolgreichen Wirken in Landes- und Kreispolitik nun dem Ortsverein und der Samtgemeinderatsfraktion mit seinem reichen politischen Erfahrungsschatz beratend zur Seite steht.

In seiner Erwiderung ließ Professor Ahrens seine Lebens- und Arbeitsstationen Revue passieren und erinnerte sich an eine seiner schwierigsten Unterfangen – die Begleitung der Gebietsreform 1972. „135 Bürgermeistern – alles Männer – zu erklären, dass am Ende noch 12 große Gemeinden und Verwaltungen bleiben, war ein schwieriges Unterfangen“, so Ahrens. Den dreißigjährigen Einsatz im Landkreis für ein alternatives Schulmodell bezeichnete er mit der Gründung der „Integrierten Gesamtschule“ als letztendlich erfolgreich. „Man muss den Jüngeren erklären, dass so etwas auch mal 30 Jahre dauern kann“, so Ahrens. Mit Blick auf seine Tätigkeit für die Sparkasse erwähnte er den Zusammenschluss mit der Stadtsparkasse Buxtehude als high light und fand anerkennende Worte für das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Institut.

Zusammen mit seiner Frau Brigitte hat er sich über Jahre für Bedürftige, insbesondere für ausländische MitbürgerInnen, eingesetzt. „Brigitte hat schon vor vielen Jahren Integrationspolitik betrieben, als man dieses Wort noch nicht kannte“, so Ahrens. 2016 wurde Professor Ahrens für sein Lebenswerk in der Politik das Verdienstkreuz am Bandes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch die damalige Staatssekretärin und heutige Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Niedersachsen, Birgit Honé, verliehen.