Rübke braucht schnell eine Perspektive – Verkehrskollaps muss verhindert werden!
Die SPD beantragt die Planung und Umsetzung von verkehrslenkenden Maßnahmen zur Entlastung von Rübke und Neu Wulmstorf. Eine Umsetzung muss gleichzeitig mit Inbetriebnahme der Autobahn-Anschlussstelle Neu Wulmstorf erfolgen.
„Uns läuft die Zeit davon,“ erklärt der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion und Bürgermeisterkandidat Tobias Handtke für die Gemeinde Neu Wulmstorf mit dem Hinweis auf die zu erwartende Inbetriebnahme der A26 Anschlussstelle zwischen Rübke und Neu Wulmstorf.
„Nach dem letzten Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern aus Rübke im Rahmen unserer Info-Tour mit Beteiligung von Vertretern der ADR (Arbeitsgemeinschaft zur Dorferhaltung Rübke e.V.) sind wir uns vor Ort einig, dass klare Konzepte und verkehrslenkende Maßnahmen hermüssen, die den absoluten Verkehrskollaps verhindern,“ So Handtke.
Für 100.000 € wurde 2019 unter finanzieller Beteiligung des Landkreises Harburg und der Gemeinde Neu Wulmstorf eine Machbarkeitsstudie für eine Ortsumfahrung in Auftrag gegeben, womit sich in den vergangenen Jahren eine länderübergreifende Arbeitsgruppe beschäftigt hat. „Die Veröffentlichung steht demnächst an, aber unabhängig des Baus einer Ortsumfahrung für Rübke liegt die Umsetzung weit in der Zukunft, auf jeden Fall ist dies vor Inbetriebnahme der Anschlussstelle in Rübke absolut unrealistisch,“ macht sich das Rübker SPD-Mitglied und Kandidat für den Kreistag Martin Stawinski berechtigte Sorgen.
Unabhängig vom Ergebnis einer Machbarkeitsstudie für eine OU Rübke werden die Verkehrsbehörden und Straßenbaulastträger also aufgefordert, geeignete Maßnahmen mit Inbetriebnahme der BAB-AS Neu Wulmstorf (voraussichtlich Ende 2022) umzusetzen. Dieses zu erstellende Konzept muss dringend mit Inbetriebnahme der BAB-AS Neu Wulmstorf umgesetzt werden.
Hintergrund: Im Juni 2020 hat der Endausbau des 3. Bauabschnittes der neuen A26 von Buxtehude bis nach Neu Wulmstorf begonnen. Für Ende 2022 wird die Verkehrsfreigabe prognostiziert. Die A26 endet dann zunächst für mehrere Jahre, voraussichtlich bis Ende 2025, an der Anschlussstelle Neu Wulmstorf an der B 3 / L 235 zwischen Rübke und Neu Wulmstorf. Hier ist folglich mit einem hohen Verkehrsaufkommen zu rechnen, zumal die östliche Ausfahrt der A26 in Buxtehude in den kommenden Jahren nicht freigegeben werden wird und es auch durch Deicherhöhungen am Hauptdeich zu Sperrungen oder Einschränkungen kommen wird.
Südlich der Anschlussstelle Neu Wulmstorf besteht mit der Umgehungsstraße B3n eine leistungsfähige Anbindung. Doch der Verkehr nach Norden, insbesondere in Richtung Airbus wird über kleine Straßen durch die Dörfer Rübke und Neuenfelde fließen.
Schon im Jahre 2009, nachdem das Planfeststellungsverfahren für diesen 3. Bauabschnitt der A26 von Buxtehude bis Neu Wulmstorf / Rübke eingeleitet worden war, erklärte die Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt in einer Antwort auf die dortige Drucksache XVIII/581, dass insbesondere der Zulieferverkehr für Airbus durch entsprechende verkehrslenkende Maßnahmen auf die Umgehung Finkenwerder gelenkt werden solle mit dem Ziel, den Schwerverkehr auf dem Straßenzug Nincoper Deich – Marschkamper Deich zu reduzieren. Der Nincoper Deich und der Marschkamper Deich sollten den Schwerverkehr dann nur noch aufnehmen, soweit dies zur Erschließung des Gebietes erforderlich sei.
Hamburg betrachtete auch den voraussichtlich Ende 2022 eintretenden Fall, dass der 3. Bauabschnitt der A26 auf niedersächsischem Gebiet zeitlich vor dem Hamburger Bauabschnitt für den Verkehr freigegeben würde. Dazu wurde kommentiert, dass durch die oben genannten Maßnahmen auch in diesem Fall die Verkehrsbelastung auf den Straßenzügen Nincoper Deich, Marschkamper Deich und Obstmarschenweg durch verkehrslenkende Maßnahmen in einem verträglichen Rahmen gehalten werden können. Die Details der verkehrslenkenden Maßnahmen seien zu gegebener Zeit durch die zuständigen Behörden in Niedersachsen und Hamburg abzustimmen und festzulegen.
Diese Informationen aus Hamburg zeigen auf, dass die Erkenntnis für Maßnahmen vorhanden ist, aber diese nunmehr auch mit Nachdruck in die Planung fortgeführt werden müssen.
Für das Verkehrskonzept sind u.a. folgende Fragestellungen zu berücksichtigen, die herangezogen werden müssen:
Wie ist die aktuelle Verkehrsprognose für Rübke und Neuenfelde für die Zeit zwischen der Verkehrsfreigabe der A26 bis Neu Wulmstorf und der Verkehrsfreigabe des Anschlusses der A26 an die A7 ohne verkehrslenkende Maßnahmen? Hier sind möglichst Daten aus dem gesamtstädtischen Verkehrsmodell für Hamburg und das Umland, insbesondere im Landkreis Harburg vorzustellen.
Wie ist die Verkehrsprognose für Rübke und Neuenfelde für die Zeit nach der Verkehrsfreigabe des Anschlusses der A26 an die A7 ohne verkehrslenkende Maßnahmen? Auch hier sollten möglichst Daten aus dem gesamtstädtischen Verkehrsmodell für Hamburg und das Umland, insbesondere im Landkreis Harburg vorzustellen.
Die aktuellen Lärmbelastungen werden weiter steigen, Berechnungen werden dies aufzeigen. Diese Belastungen machen vor Ländergrenzen nicht halt, auch vor dem Hintergrund sind die Abstimmungen zwischen den zuständigen Behörden in Hamburg und Niedersachsen erforderlich. Handtke: „Hier muss an einem Strang gezogen werden, wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern müssen ein Umsetzungsdilemma verhindern!“
„Weiterhin sind einzelne Maßnahmen wie Abbiegeverbot oder Durchfahrverbot mit weiteren Maßnahmen, z.B. an der B73 / B3neu zu unterstützen, damit Lenkungsmaßnahmen auch wirklich durchgreifend funktionieren können“, erklärt Kreistagskandidat Thomas Grambow und verweist auf die Notwendigkeit und Situation, dass ein Schild noch keine Entlastung bringt.
Die SPD fordert darüber hinaus, dass die Konzepterstellung unter Beteiligung der ADR (Arbeitsgemeinschaft Dorferhaltung Rübke e.V.) und der Gemeinde Neu Wulmstorf durchgeführt werden. „Die Menschen, die ganz dicht dran sind und die Belastung abbekommen, müssen unmittelbar beteiligt werden, so wie es auch bei der Erstellung der Machbarkeitsstudie gelungen ist. Nur so können wir sicherstellen, dass bei allen Schwierigkeiten die Belange vor Ort berücksichtigt werden“, so Handtke abschließend.