SPD diskutiert wirtschaftliche Zukunft des Landkreises Harburg
Beim Bürgerdialog der SPD im Landkreis Harburg am 22. November im ISI-Zentrum Buchholz diskutierten Vertreter aus Landwirtschaft, Tourismus, Wirtschaftsförderung und Politik über die wirtschaftlichen Zukunftsfragen der Region. Im Mittelpunkt standen die Fragen, wie regionale Wertschöpfung gestärkt, Fachkräfte gewonnen und gebunden werden können und welchen Beitrag Forschung, Energie- und Infrastrukturpolitik zur Entwicklung vor Ort leisten.
Schon früh wurde deutlich, wie eng die zentralen Themen der regionalen Wirtschaft miteinander verknüpft sind. Fachkräftesicherung und demografische Entwicklung zählen dabei zu den zentralen Standortfragen. Eine starke Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur, gute Mobilitätsangebote für Auszubildende sowie gelingende Integration und Qualifizierung zugewanderter Menschen bilden grundlegende Voraussetzungen dafür, dass Betriebe dauerhaft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden und halten.
Die Diskussion zeigte zudem, dass entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von landwirtschaftlicher Erzeugung über Veredelung bis zu regionaler Vermarktung, große Potentiale liegen, Einkommen vor Ort zu sichern. Regionalität wurde als Wettbewerbs- und Innovationsfaktor beschrieben. Gleichzeitig wurde aber auch auf bestehende Spannungsfelder hingewiesen. So erfordern Naturschutz, touristische Nutzung und landwirtschaftliche Anforderungen abgestimmte Lösungen.
Große Bedeutung wurde vor allem dem Thema Innovation beigemessen. So hob Herr Dr. Olaf Krüger von der Süderelbe AG hervor, dass im Vergleich zu anderen Regionen im Bereich Forschung und Entwicklung erkennbarer Nachholbedarf bestehe. So brauche es für eine moderne und widerstandsfähige Wirtschaftsstruktur, bessere Anbindungen an Wissenschaft und gezielte Unterstützung für neue Ideen im Landkreis.
Auch die Tourismusbranche wurde als wesentlicher wirtschaftlicher Motor hervorgehoben. Mit rund 800.000 Übernachtungen im Jahr 2024 leistet sie einen beträchtlichen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung. Gleichzeitig verändern sich die Bedürfnisse der Gäste. Immer mehr Besucherinnen und Besucher reisen elektrisch an, weshalb der Ausbau von Ladeinfrastruktur, Parkmöglichkeiten und digitalen Informationsangeboten als dringlich angesehen wurden. Ziel bleibt, Angebote so zu bündeln, dass sowohl Gäste als auch Einheimische profitieren.
Im Mittelpunkt aller Beiträge stand der Gedanke der regionalen Zusammenarbeit: Wirtschaft, Landwirtschaft, Tourismus, Kommunen und Politik müssen künftig noch enger kooperieren, um zentrale Zukunftsfragen wie Flächennutzung, Wohnraum, Energieversorgung und Forschung gemeinsam zu lösen.
Svenja Stadler, Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Landkreis Harburg, resümiert:
Unsere Wirtschaft funktioniert nur im Zusammenwirken aller Akteure vor Ort. Landwirtschaft, Tourismus, Handwerk, Forschung, Energie und Mobilität, alles hängt zusammen. Wir brauchen pragmatische Rahmenbedingungen, mehr Forschungskraft und Wohnraum, damit Menschen hier arbeiten und leben können. Nur gemeinsam schaffen wir eine stabile und zukunftsfähige Entwicklung für den Landkreis Harburg.
Die Veranstaltung bot neben der Podiumsdiskussion erneut Raum für direkten Austausch. Besucherinnen und Besucher konnten Anregungen an Themenwänden hinterlassen. Viele nutzten anschließend die Möglichkeit zu vertiefenden Gesprächen. Die gesammelten Hinweise fließen nun in den weiteren politischen Prozess der SPD zur Erarbeitung des Wahlprogramms für die Kommunalwahlen 2026 ein.