Die Kehrseite von viel Sorgearbeit
Der „Equal Care Day“ am 29. Februar ist einer der Frauen-Aktionstage, an dem die SPD-Frauen zusammen mit anderen Sozial- und Frauenverbänden die gerechte Verteilung von Berufs- und Familienarbeit fordern, auch um Altersarmut zu vermeiden.
Nach wie vor übernehmen Frauen deutlich mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer, im Haushalt, bei der Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen. Die ungleiche Verteilung hat für Frauen Altersarmut zur Folge. Da sie auch noch im Rentenalter oft pflegen müssen, kommen weitere gesundheitliche Belastungen hinzu, denn es fehlen die Entlastungsangebote. Dann ist am Ende die Rente zu klein. Und Frauen, die lange gepflegt haben, benötigen häufig selbst Pflegeunterstützung mit Kassenleistungen.
Der Grundstein für Altersarmut bei Frauen wird jedoch im jüngeren Alter gelegt. Die unterschiedliche Verteilung der Sorgearbeit zu Hause findet auch bei Paaren statt, bei denen beide erwerbstätig sind. Dafür wird der Begriff „Gender Care Gap“ angewendet. Die ungleiche Verteilung der Sorgearbeit zwischen Männern und Frauen ist der Zwilling zum Gender Pay Gap, also dem Umstand, dass Männer bei gleichwertiger Arbeit durchschnittlich ein besseres Erwerbseinkommen haben als Frauen. Insbesondere im Alter zwischen 30 und 40 geht die Schere durch Familienarbeit deutlich auseinander. Und mit der damit oft verbundenen Erwerbspause sowie anschließender Teilzeitarbeit vergrößert sich der Einkommensabstand zwischen Frauen und Männern nochmals.
Dramatisch ist, dass, während sich später der Abstand bei der Care-Arbeit etwas verringert, die Einkommenslücke im weiteren Lebensverlauf Bestand behält. Es gelingt Frauen nicht mehr beim Gehalt aufzuholen, mit der Folge, dass Altersarmut weiblich ist.