Der SPD-Unterbezirk Landkreis Harburg konnte im Rahmen seiner Vorstandssitzung die Landtagsabgeordnete Corinna Lange aus Stade begrüßen. Als Fachsprecherin der SPD-Landtagsfraktion Niedersachsen für frühkindliche Bildung sprach sie über die drängenden Herausforderungen und notwendigen Reformen des Niedersächsischen Gesetzes über Kindertagesstätten und Kindertagespflege (NKitaG).

Corinna Lange schilderte die angespannte Situation in den niedersächsischen Kindertagesstätten:

Fachkräftemangel, hohe Krankheitsausfälle und Überlastung des Personals führen immer wieder zu Gruppenschließungen, was eine zuverlässige Kinderbetreuung erschwert. Diese Herausforderungen belasten nicht nur die Erzieherinnen und Erzieher, sondern auch die Eltern und Kinder, die auf stabile Betreuungsstrukturen angewiesen sind.

Lange betonte die Notwendigkeit umfassender Reformen im Kitagesetz. Die geplante Reform von SPD und Grünen im Niedersächsischen Landtag soll mehr Flexibilität und Handlungsspielräume bei der Personalplanung schaffen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und die Verlässlichkeit in der Betreuung zu erhöhen.

Die Reform sieht drei Schwerpunkte vor:

  • Erstens können pädagogische Assistenzkräfte mit einschlägiger Berufserfahrung laut Gesetzentwurf ab August als Gruppenleitungen eingesetzt werden, wenn sie sich in einer entsprechenden Qualifikationsmaßnahme befinden.
  • Zweitens sollen pädagogische Assistenzkräfte, die künftig eine KiTa-Gruppe leiten dürfen, dies durch den Bestandsschutz auch über das Jahr 2030 hinaus tun können.
  • Außerdem soll eine angepasste Vertretungsregelung es ermöglichen, eine Vertretungskraft bei einer viergruppigen Kita in Vollzeit fest anzustellen.

Corinna Lange betont:

Die Reform des niedersächsischen Kitagesetzes ist ein wichtiger Schritt, um die Herausforderungen im Bereich der frühkindlichen Bildung zu meistern. Mein Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige und verlässliche Betreuung für alle Kinder zu gewährleisten.
Unterbezirksvorstandssitzung der SPD Landkreis Harburg

Im Anschluss diskutierten die Teilnehmenden, darunter Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion, über Finanzierungsmöglichkeiten durch das Land Niedersachsen, die Möglichkeit einer dualen Berufsausbildung, sowie insbesondere über die Gehälter der verschiedenen Fachkräfte und der damit verbundenen Konkurrenz zur Stadt Hamburg. Es wurde deutlich, dass die Herausforderungen vielfältig sind und umfassende Maßnahmen erforderlich sind, um die Situation nachhaltig zu verbessern ohne dabei Qualitätseinbußen zu verzeichnen.